Pflanzen- statt Tiermilch – wie gesund ist das für Kinder?

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DGKJ-Ernährungskommission über Milchalternativen in der Kinderernährung.

Hafer-, Mandel-, Kokos- oder Sojamilch – einer EU-Verordnung zufolge werden diese mit Ausnahme der Kokosmilch übrigens nicht als „Milch“, sondern als „Drinks“ bezeichnet – findet sich in jedem Supermarktregal, und schon längst werden diese Produkte nicht mehr nur für die vegane oder vegetarische Ernährung gekauft: Alternativen für Kuhmilch besetzen bei vielen Menschen auch unter den Aspekten von Nachhaltigkeit und Tierwohl einen festen Platz im Speiseplan. Auch immer mehr Kinder und Jugendliche bevorzugen diese Milchsorten, selbst wenn sie ansonsten auch bei Tierprodukten zugreifen.

Wie sind die Auswirkungen auf die Kindergesundheit, für die lange Zeit die Kuhmilch mit ca. 3,3% Eiweiß und ihrem Gehalt an Calcium oder B-Vitaminen als unverzichtbarer Beitrag galt?

Die Ernährungskommission der DGKJ hat die Zusammensetzung einiger handelsüblicher Milchersatzprodukte betrachtet, und fand hier teils deutliche Abweichungen nach unten: Pflanzenbasierte Milchalternativen könnten nicht als gleichwertiger Ersatz für Kuhmilch angesehen werden, schreibt das Gremium in seiner soeben publizierten Stellungnahme1. Insbesondere im Zusammenklang mit veganer oder vegetarischer Ernährung ist hier ein vertieftes Wissen über die Bestandteile und die Zusammensetzung einer gesunden Kinderernährung nötig, damit keine Nährstoffdefizite entstehen.

Droht denn immer gleich eine Mangelversorgung, wenn Pflanzendrinks statt Kuhmilch verwendet wird?

Prof. Dr. Thomas Lücke, Vorsitzender der DGKJ-Ernährungskommission, weist auf die besonderen Bedürfnisse von Säuglingen und Kleinkindern hin: „Ungeeignet sind Pflanzenmilchen, wenn es um die Zubereitung eines Muttermilchersatzes geht. Und im ersten Lebensjahr soll Kuhmilch ohnehin nicht als Getränk angeboten werden, kann aber die Basis für den Milchbrei sein. Will oder muss tierische Milch gemieden werden, benötigen Kinder Alternativen, die in den Gehalten an Protein und vor allem an Calcium den Gehalten der Kuhmilch nahekommen, damit sie für ihr Wachstum und ihre Entwicklung alles Nötige bekommen!“ Um hier kompetent handeln zu können, brauchen Verbraucherinnen und Verbraucher eine klare und unmissverständliche Deklaration auf den Ersatzprodukten.

Ein Aspekt, der nicht immer ausreichend berücksichtigt wird, steht im Abschluss der Stellungnahme: die Bedeutung von ausreichend körperlicher Bewegung für die Knochengesundheit.

Quelle / weitere Informationen:

1 Verwendung pflanzenbasierter Milchalternativen bei Kindern. Stellungnahme der Ernährungskommission der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin e.V. (DGKJ).

Quelle: DGKJ