Rasanter Wandel in der Landwirtschaft: vom Agrarstaat zum Industrie- und Dienstleistungsland

Die Landwirtschaft in Deutschland hat in den vergangenen 100 Jahren einen rasanten Strukturwandel hinter sich. Wie der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV) mitteilt, habe zu Beginn des vorigen Jahrhunderts der Anteil der in der Landwirtschaft Erwerbstätigen bei rund 38 % gelegen.

Mit zunehmender Industrialisierung und mit der Entwicklung des Dienstleistungssektors sei der landwirtschaftliche Erwerbstätigenanteil kontinuierlich gesunken und habe Anfang der 50er Jahre 24 % und Anfang des 21. Jahrhunderts nur noch gut 2 % betragen. Dabei werden nach RLV-Angaben immer mehr Menschen von 1 ha landwirtschaftlicher Nutzfläche ernährt. Der Hektarertrag für Weizen zum Beispiel lag vor gut 100 Jahren bei 18,5 dt. Heute (Durchschnitt 2007 bis 2014) liegt der Hektarertrag mit 76,6 dt mehr als viermal so hoch.

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Wie der RLV weiter mitteilt, habe die enorme Erzeugungssteigerung ihre Ursachen im Einsatz von produktionssteigernden Produktionsmitteln und in der Mechanisierung der Landwirtschaft. Arbeitskräfte seien durch arbeitssparende Betriebsmittel, vor allem Maschinen, ersetzt worden. Anstatt von Zugtieren kämen heute motorisierte Maschinen zum Einsatz. Darüber hinaus bestimmten immer mehr Informations- und Kommunikationstechniken den Technikeinsatz in der Landwirtschaft. Präzisionslandwirtschaft, computergesteuerte Produktionsprozesse, integrierte Nahrungsmittelketten und Melkroboter seien Stichworte für die moderne Landwirtschaft von heute.

Im langfristigen Vergleich zeigt sich nach Auffassung des RLV eine enorme Steigerung des Wohlstandes der Verbraucher. Vor 100 Jahren habe der Anteil der Ausgaben für Nahrungs- und Genussmittel am gesamten Konsum noch etwa 50 % betragen; heute liege dieser Anteil bei nur 13,5 %. Dabei sei noch zu berücksichtigen, dass sich Qualität und Verarbeitung der Nahrungsmittel enorm verbessert haben.

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Quelle: RLV