Agrarexporte „Made in Germany“ erstmals über 73 Mrd. Euro

Steigende Agrarexporte trotz schwierigem Exportumfeld.

Mit ihrer aktuellen Exportprognose erwartet die GEFA einen Exportwert der Ausfuhren von Agrarprodukten, Lebensmitteln und Landtechnik für 2016 in Höhe von 73,3 Mrd. Euro. Dies entspricht einem Anstieg gegenüber dem Vorjahr von 1,3%. Berechnungsgrundlage dieser Hochrechnung sind die aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamts zum August 2016 und eigene Berechnungen des VDMA (Landtechnik).

Mit einem Anteil von 75,9% an den August-Ausfuhren (Angaben ohne Landtechnik) sind die Länder der EU (34,3 Mrd. Euro, +0%) beteiligt. Danach folgen die Länder Asiens (ohne ASEAN-Staaten) mit 4,0 Mrd. Euro Exportwert (+6,7%) und die Länder der EFTA (Island, Liechtenstein, Norwegen, Schweiz) mit einem Exportvolumen von 1,7 Mrd. Euro (+9,2%).

In der Betrachtung der TOP 3 Exportzielländer führen die Niederlande (6,3 Mrd. Euro, +1,9%), Frankreich (3,9 Mrd. Euro, -1,9%) und Italien (3,6 Mrd. Euro, +0,2%) wie gewohnt das Ranking von Deutschlands wichtigsten Auslandsmärkten an. Der Blick auf die Top 3 Zielländer außerhalb der EU zeigt an führender Stelle die Schweiz (1,3 Mrd. Euro, +4,8%) vor China (1,2 Mrd. Euro, +40,1%) und den USA (1,2 Mrd. Euro, +4,9%). Damit hat China bereits jetzt den Sprung auf Platz 2 dieser Rangliste geschafft. Zum Vergleich: vor fünf Jahren war China mit 206 Mio. Euro noch auf Platz 10 der Drittländer zu verzeichnen.

„Würden wir zu den o.g. Ausfuhren nach China noch die entsprechenden Exporte nach Hongkong (218 Mio. Euro, +13,5%) hinzuzählen, dann wäre China inzwischen ganz eindeutig TOP 1 Drittland (1,4 Mrd. Euro, +35,2%) und würde auch erstmals in die TOP 10 Exportländer Deutschlands für Lebensmittel und Agrarprodukte vordringen“, sagt der Sprecher der GEFA und Generalbevollmächtigte der PÖTTINGER Deutschland GmbH, Dr. Franz-Georg von Busse. Der Run der chinesischen Kunden auf Spezialitäten aus Deutschland ist somit ungebrochen. So berichtete z. B. die überwiegende Mehrheit der 28 deutschen GEFA-Aussteller auf der Fachmesse SIAL China, die vom 05.-07.05.2016 in Shanghai stattfand, über ein rekordverdächtiges Interesse chinesischer Fachzielgruppen wie Einkäufer des Lebensmittelhandels, Importeure und Distributeure.

In der Betrachtung der Warengruppen im Export führen auf Basis dieser Augustwerte die Ausfuhren von Fleisch und Fleischwaren (5,9 Mrd. Euro, -0,4%), gefolgt von Molkereiprodukten (5,6 Mrd. Euro, -6,5%) und Süßwaren (4,8 Mrd. Euro, +4,5%) das Ranking an. Alle drei Warengruppen konnten dabei ihre mengenmäßigen Ausfuhren deutlich steigern: Molkereiprodukte (4,4 Mio. t, +4,4%, Fleisch und Fleischwaren (2,7 Mio. t, +1,2%) und Süßwaren (1,3 Mio. t, +0,9%).

„In dem aktuell bekanntlich schwierigen Wettbewerbsumfeld auf den internationalen Märkten, das unsere Exporteure bis August dieses Jahres meistern mussten, ist es offensichtlich gelungen, durch verstärkte Initiativen in zahlreichen Exportmärkten die starke Wettbewerbsposition Deutschlands trotz des bekannten Preisdrucks und des teilweisen Überangebots zu halten“, sagt Willi Meier, stellvertretender Sprecher der GEFA und Prokurist des Lübecker Traditionsunternehmens Niederegger.

„In diesem Zusammenhang danken wir dem für uns zuständigen Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) für die zahlreichen Anstrengungen zur Öffnung und Erschließung neuer Exportzielmärkte. Als Beispiele sind hier die intensivierten Initiativen zum Abbau von Handelshemmnissen durch Verstärkung des Personals im BMEL und die aktuellen Maßnahmen des Parlamentarischen Staatssekretärs Peter Bleser zur bevorstehenden EUROTIER in Hannover mit Blick auf Indien zu nennen“ ergänzt von Busse.

Die GEFA bildet die umfassende Kommunikationsplattform zwischen Politik und Wirtschaft. Sie versteht sich als zentrale Anlaufstelle für alle Wirtschaftsbeteiligten, die sich für Lebensmittel, Getränke, landwirtschaftliche Rohwaren oder Produkte aus dem Vorleistungsbereich wie Saatgut, Zuchttiere und Landtechnik aus Deutschland interessieren. Zu den Aufgaben der GEFA zählt u.a. die weltweite Kontaktvermittlung für die beteiligten Unternehmen.

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Quelle: GEFA