Holler, Holder oder Schwarzer Flieder – der Holunder hat viele Namen. Im Frühsommer beginnt der kleine Baum hellgelb zu leuchten. Die Dolden verströmen einen angenehm süßlichen Duft und können in der Küche zu vielen Köstlichkeiten verarbeitet werden.
Besonders bekannt ist der Holunderblütensirup. Dafür wird Wasser mit Zucker und Zitronensäure aufgekocht. Anschließend die abgestreiften Blüten mit Zitronenscheiben in einen Topf geben, mit dem dickflüssigen Sirup übergießen und einige Tage ziehen lassen. Nun gibt man die Mischung durch ein sauberes Tuch in einen Topf, um sie erneut aufzukochen und heiß in saubere Flaschen zu füllen.
Holunderblütensirup kann für Kuchen, Desserts und sommerliche Getränke verwendet werden. Eine Vinaigrette mit Holunderblütensirup, Essig, Öl, Dijon-Senf und Agavendicksaft passt gut zu sommerlichen Blattsalaten.
Holunderblütengelee wird traditionell mit Zitrone, Apfelsaft und Gelierzucker hergestellt. Etwas Ingwer gibt dem Aufstrich eine interessante Schärfe. Für die bekannten Hollerküchle werden die zarten Dolden in einen Bierteig getaucht, in heißem Fett knusprig ausgebacken und mit Puderzucker bestreut. Ein Holunderblütentee soll den Kreislauf in Schwung bringen und bei Erkältungserkrankungen oder Verdauungsbeschwerden helfen.
Der Schwarze Holunder (Sambucus nigra) ist ein Strauch oder kleiner Baum, der vor allem in Hausgärten und wild in Feldhecken sowie am Waldrand zu finden ist. Die kleinen Blüten bilden schirmförmige Trugdolden und sind reif für die Ernte, wenn sie einen starken süßlichen Duft verströmen. Die Blüte geht, je nach Region, von Mitte Mai bis Ende Juli. Die beste Erntezeit ist am späten Vormittag bei trockenem, sonnigen Wetter. Die Dolden werden abgeschnitten und vorsichtig in einen Korb gelegt, um sie nicht zu zerdrücken. Vor der Verarbeitung werden sie leicht ausgeklopft, um eventuell vorhandene Insekten zu entfernen.
Quelle: Heike Kreutz, BZfE