Ältere Menschen und gesunde Nährstoffversorgung

Smoothies - Obst und Gemüse zubereiten
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Der Anteil älterer Menschen an unserer Bevölkerung wächst rapide. Aktuell gibt es in Deutschland rund 17,5 Millionen Menschen, die 65 Jahre oder älter sind. Sie haben einen prozentualen Anteil von rund 21 Prozent an der Gesamtbevölkerung. Und: Die Menschen werden immer älter. Das gilt nicht nur für neugeborene Kinder, sondern auch für ältere Menschen. Männer, die heute 65 Jahre alt sind, haben durchschnittlich knapp 18 Lebensjahre vor sich und 65-jährige Frauen sogar durchschnittlich 21 Jahre.

Fit und gesund bis ins hohe Alter ist für viele Menschen ein wichtiges Ziel. Nicht alle haben jedoch das Glück, bis dahin frei von Beschwerden oder körperlichen Einschränkungen zu leben. Ein umfangreiches Sortiment an praktischen Alltagshelfern rund um die Themen Gesundheit, Wohlbefinden, Fitness sowie Mobilität im Alter finden Sie beim Gesundheitsexperten WELLSANA.

Wie Menschen ihren immer länger werdenden Lebensabend in größtmöglicher Gesundheit genießen können hat die Zeitschrift SENIOREN RATGEBER zusammengefasst:

  • Bleiben Sie sportlich
  • Achten Sie auf Ihr Gewicht
  • Treffen Sie gute Freunde
  • Hören Sie mit dem Rauchen auf oder fangen erst gar nicht an
  • Essen Sie viel Fisch, Obst und Gemüse
  • Gehen Sie zur Vorsorge
  • Lassen Sie es sich gut gehen
  • Lernen Sie etwas Neues
  • Geben Sie auf Ihre Zähne Acht
  • Bewahren Sie Ihren Sinn für Humor

Nun kann mit Recht eingewendet werden, diese Punkte sollten alle Menschen jeglichen Alters umsetzen. Für ältere Menschen sind jedoch die Punkte 2 und 5 von besonderer Bedeutung – mehr noch als für den Durchschnitt unserer Bevölkerung, der nach aktuellen Daten vor allem an Adipositas (Übergewicht) leidet.

Nach den Ergebnissen des 13. DGE-Ernährungsberichts zur Übergewichtsentwicklung nimmt die Zahl der Übergewichtigen in Deutschland weiterhin zu. „59 % der Männer und 37 % der Frauen sind übergewichtig. In der Altersklasse der Berufstätigen ist das Dicksein heutzutage so weit verbreitet, dass es keine Ausnahme mehr darstellt, sondern der Normalzustand ist. Männer sind besonders häufig zu dick: Am Ende ihres Berufslebens sind 74,2 % übergewichtig. Bei den Frauen im gleichen Alter sind es 56,3 %.

In zunehmendem Alter sind Seniorinnen und Senioren jedoch auch von Unterernährung oder Mangelernährung betroffen. Da die meisten auch im pflegebedürftigen Alter nicht in Einrichtungen, sondern zuhause leben und dort versorgt werden, ist das Wissen um eine gesunde Ernährung für alle Beteiligten, die Betroffenen selber, für Angehörige und pflegendes Personal von zentraler Bedeutung.

Fisch, Obst und Gemüse: essentielle Lebensmittel für eine gesunde Nährstoffversorgung

Der Begriff „Nährstoffe“ bezeichnet alle über die Ernährung dem menschlichen Körper zugeführten Stoffe, die für ein gesundes Leben sorgen. Unterschieden wird in Makro- und Mikronährstoffe. Die Makronährstoffe wie Kohlenhydrate, Proteine (Eiweiße) und Lipide (Fette) liefern Energie für das Gehirn und für alle körperlichen Aktivitäten. Um ihre Funktion erfüllen zu können brauchen die Makronährstoffe die zweite Gruppe unter den Nährstoffen: die Mikronährstoffe.

Zu den Mikronährstoffen gehören Vitamine (besonders die Vitamine A, B, C, D, E und K), Mineralstoffe (wie Kalzium oder Magnesium), Spurenelemente (z. B. Zink oder Selen), sekundäre Pflanzenstoffe , essenzielle Fettsäuren (v. a. Fischöle) und Aminosäuren.

Die deutsche Helmholtz Gemeinschaft fasste in einer Arbeit zu den Ergebnissen der KORA-Age-Studie die wichtigsten Gründe für das Risiko einer möglichen Unterversorgung im Alter zusammen:

  1. Durch Verlust der Muskelmasse und geringe körperliche Aktivität sinkt der Energiebedarf.
  2. Altersbedingte körperliche Veränderungen beeinflussen die Aufnahme oder die Verwertung von Mikronährstoffen
  3. Chronische Erkrankungen, Medikamenteninteraktionen und mindere Qualität der Ernährung können eine ausreichende Versorgung beeinträchtigen.

Im Ergebniss wurden vor allem Mangelerscheinungen festgestellt, die Krankheitsverläufe verschlimmern können und im Verdacht stehen, Demenz zufördern:

  • Mehr als die Hälfte der über 65-Jährigen wies niedrige Vitamin-D-Spiegel auf.
  • Mehr als ein Viertel hatte niedrige Vitamin-B12-Spiegel.
  • Nur 10 Prozent der Befragten gaben an, regelmäßig Nahrungsergänzungsmittel mit den Mikronährstoffen Vitamin D, Vitamin B12 und Folat einzunehmen.

Kritische Nährstoffe im Überblick

Vitamin D  auch „Sonnenvitamin“ genannt, wird hauptsächlich durch die UV-Strahlung in der Haut gebildet. Im Alter kann die Haut dieses Vitamin zunehmend weniger bilden.

Ein Mangel an Vitamin B12 kann ebenfalls aus Altersgrünen trotz ausreichender Nahrungsaufnahme vorliegen. Gründe:

  • Abnahme der Produktion von Magensäure, die für die Aufnahme von Vitamin B12 wichtig ist.
  • Chronische Magenschleimhautentzündungen
  • Einnahme von Medikamente, wie Säureblocker (z.B. bei Sodbrennen) oder beispielsweise Metformin (bei Diabetes Typ-2)

Gemeinsam mit einem niedrigen Vitamin-B12-Spiegel tritt häufig ein Mangel an Folat auf. Folat-Lieferanten wie grünes Gemüse oder Hülsenfrüchte werden dann meist in zu geringem Maße zu sich genommen.

Osteoporose führt häufig im höheren Alter zu Knochenbrüchen. Grund ist der Mangel an Calcium. Dieser ist schwer auszugleichen, da Calcium-Mangel Ursache einer mangelnden Versorgung ist, die bereits in früheren Jahren begonnen hat und so über längere Zeiträume wirkt.

All diesen Mangelerscheinungen können Sie am besten entgegenwirken, wenn Sie nicht erst im Alter, sondern am besten ein Leben lang einen gesunden Lebensstil pflegen. Dieser zeichnet sich durch eine gesunde Ernährung mit viel Obst und Gemüse sowie regelmäßiger Bewegung an der frischen Luft aus.