Alternativen zum Billigfleisch

Fleisch
Foto: Lily Banse on Unsplash

Corona hat die Zustände in der Fleischindustrie in den Fokus gerückt und lässt Verbraucher*innen über ihr Konsumverhalten nachdenken. Im Handel existieren bis heute nur wenige Fleischprodukte mit freiwilligen Tierwohlkennzeichen der höheren Stufe 3 oder Bio.

Das heißt, den Kunden fehlt im Supermarkt schlicht das Angebot, um sich für mehr Tierwohl bei der Fleischqualität entscheiden zu können. Der VerbraucherService Bayern im KDFB e.V. (VSB) fordert deshalb:

  • Zügige Einführung des mehrstufigen staatlichen Tierwohlsiegels – verpflichtend und für Fleisch(-waren) aller Nutztierarten
  • Verpflichtende Herkunftskennzeichnung auch bei verarbeiteten Fleischprodukten oder Fleischzusätzen
  • Politische Förderung regionaler Strukturen in der Fleischbranche

„Supermärkte und Discounter liefern sich mitunter Preiswettbewerbe. Lockvogelangebote zu Dumpingpreisen erhöhen den Druck auf alle Beteiligten in der Fleischbranche: Landwirte, Metzger, Beschäftigte in den Schlachtbetrieben – zum Leid der Tiere. Wir meinen, dass Qualität vor Quantität geht und empfehlen weniger Fleisch bewusst zu genießen. Das hilft den Tieren, uns allen und der Umwelt“ kommentiert Annegret Hager, Diplom-Ökotrophologin beim VSB.

Unabhängig von der Politik können Verbraucher*innen durch bewussten Einkauf ihren Einfluss als Konsumenten ausüben:

  • Kauf bei Handwerksmetzgern vor Ort. Viele beziehen ihre Rinder und Schweine von Bauern aus der Region oder von nahe gelegenen Schlachthöfen.
  • Fleisch direkt ab Hof. Hier ist es in der Regel möglich, die Haltung der Tiere vor Ort zu begutachten. Es lohnt sich der Einkauf auf Vorrat oder eine Sammelbestellung.
  • Biofleisch unterstützt artgerechtere Haltung, längere Lebenszeit der Tiere, Kreislaufwirtschaft ohne Pestizide und mitunter den Fortbestand alter Nutztierrassen.
  • Nach regionalen Angeboten an Frischfleischtheken in Supermärkten fragen.

Quelle: VerbraucherService Bayern