So legt man seinen eigenen Weinkeller an

Kredenzt man zu besonderen Anlässen gern einen edlen Tropfen und kennt man sich gut mit verschiedenen Weinen aus, stellt sich früher oder später die Frage, ob man nicht einen eigenen Weinkeller anlegen sollte.

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Doch worauf muss man dabei eigentlich achten und welche typischen Fehler gibt es? Diese und weitere Fragen beantwortet der folgende Artikel.

Die wichtigsten Voraussetzungen für einen Weinkeller

Bei der Einrichtung eines Weinkellers spielen vor allem vier Faktoren eine Rolle: die Temperatur, die Luftfeuchtigkeit, die Lichtexposition und der Geruch.

1. Die Temperatur

Der Weinkeller sollte so gedämmt sein, dass er eine gleichmäßige Temperatur hält. Zu starke Schwankungen zwischen warm und kalt können sich negativ auf den Geschmack auswirken. Dasselbe gilt für Temperaturen, die dauerhaft über 18 oder unterhalb von 10 Grad Celsius liegen.

Dabei spielt immer auch die Frage eine Rolle, was für Weine man lagern will. Rotweine bewahrt man optimal bei einer Temperatur von 15 – 18 Grad auf. Weißweine mögen es mit 11 bis 13 Grad gern etwas kühler. Am kältesten lagert man Prosecco und Co bei etwa 10 Grad.

2. Die Luftfeuchtigkeit

Die optimale Luftfeuchtigkeit in einem Weinkeller liegt zwischen 75 und 85 %. Weist die Raumluft einen höheren Feuchtigkeitsgehalt auf, erhöht dies das Risiko der Schimmelbildung auf den Korkenoberflächen. Dies wirkt sich zwar nicht unmittelbar auf den Wein aus, birgt aber vor allem bei größeren Bestanden Gesundheitsrisiken. An den Etiketten kommt es heute üblicherweise nicht mehr zur Schimmelbildung. Sie werden meistens aus feuchtigkeitsresistentem Spezialpapier gefertigt.

Zu trocken sollte die Luft aber auch nicht sein. Damit geht die Gefahr einher, dass die natürliche Flüssigkeit aus dem Korken verdunstet. Dadurch wird er porös und kann den Wein nicht mehr optimal vor einem Eintritt von Sauerstoff schützen. Das kann sich wiederum negativ auf den Geschmack auswirken.

3. Die Lichtexposition

Werden die Weinflaschen über einen längeren Zeitraum dem Einfluss von UV-Strahlung ausgesetzt, kann sich dies negativ auf den Geschmack, den Geruch und die Farbe des Weins auswirken. Das gilt auch für dunkel gefärbte Flaschen Deshalb sollte man Tageslichteinfall soweit wie möglich vermeiden und auch künstliche Lichtquellen nur bei Bedarf nutzen.

Weniger bedeutsam ist der Faktor Licht, wenn der Wein in lichtdichten Fässern oder die Flaschen in geschlossenen Kisten aufbewahrt werden.

4. Der Geruch

Bei der Lagerung von Weinflaschen ist auch der Umgebungsgeruch zu berücksichtigen. Dieser kann zu einem geringen Teil durch den Korken in das Innere der Flasche gelangen. Das gilt vor allem für Lösungsmittel, Chlor oder Parfümzusatze. In diesem Zusammenhang ist vor allem auf Reinigungs-, Dichtungs- und Desinfektionsmittel zu achten.

Mögliche Alternativen zum klassischen Weinkeller

Nicht jeder Liebhaber von erlesenen Rot- und Weißweinen hat einen ganzen Keller für die Lagerung zur Verfügung. Als Alternative bietet es sich in diesem Fall an, einen anderen Raum dafür zu nutzen. Prinzipiell ist man bei der Auswahl frei. Lediglich den Dachboden sollte man außen vor lassen. Hier sind die Temperaturschwankungen trotz Isolierung oft sehr groß.

Wichtig sind vor allem folgende Ausstattungsmerkmale:

  • Klimageräte zur Optimierung der Lagertemperatur
  • Vorhänge oder Fensterfolie, um den Raum zu verdunkeln
  • Styropor für die Wandisolierung
  • Regale für die liegende Lagerung
  • Gerät zur Regulierung der Luftfeuchtigkeit

Welche Komponenten man letztlich wirklich braucht, ist von der Lage und der Ausstattung der Räume abhängig. Hier empfiehlt sich eine Beratung durch einen Experten.