Whiskey oder Whisky? Das ist die Frage

Sein oder nicht sein, war die Frage die Hamlet sich stellte. Da wir uns schon im britischen Territoir befinden aktualisieren wir das Dilemma.

Whiskey, Whisky
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Whisky oder Whiskey? Schottland oder Irland, wer ist der wirkliche Vater dieses jahrhundertealten Destillates? Um in dieser Frage eine Antwort zu finden, könnte es von großer Hilfe sein einen kleinen geschichtlichen Exkurs zu machen.

Die ersten Destillationen wurden schon im 9. Jahrhundert vor Christus getätigt. Vor allem im Orient, wie zum Beispiel in Indien, wo der Destillationsprozess hauptsächlich für die Herstellung von Präparaten und Heilmitteln verrichtet wurde. Auch die Perser und Ägypter sammelten dann Erfahrung in dieser Praxis.

Später wurde dann diese ”Kunst” auch von Seiten anderer Völker, wie das der Römer übernommen, wo das Konzept der “Brennerei” dann auch in die gastronomische Sphäre erweitert wurde.

Was und wann soll aber der erste Whiskey gebrannt worden sein, und wie lautet nun der korrekte Name dieses weltweit konsumierten und gepriesenen Getränkes?

Manche meinen Irland sei das Pionierland. Doch die erste, bis heute gefundene historische Quelle, gibt den Schotten das primat. 1494 soll zum ersten Male das Wort Aqua Vitae, von einem schottischen Pfarrer, John Corr, der eben Aqua Vitae für die Feier von St. Patrick brannte, erschienen sein. Wie auch im Falle des Bieres muss erwähnt werden, dass die Mönche einen sehr hohen Beitrag zur Kreation dieses Wundertrankes gegeben haben.

Wer nun der wirkliche Vater sei, wird wahrscheinlich bis zum Ende unserer Tage ein Rätsel bleiben.

Konzentrieren wir uns daher lieber auf die Aspekte die wir mit Sicherheit definieren können. Uisce und Uisge, das erste Wort stammt aus dem Irisch-Gälischen, das zweite aus dem Schottisch-Gälischen. Beide Wörter sind mit dem Wort Aqua Vitae zu übersetzen.

Dieser Aspekt ist unserer Meinung nach wichtig, denn das Wort hat eine große Konnotation in der Alchemie, eine antike Praxis die das Ziel hatte die fünfte Essenz zu finden. Jene wurde jedoch nie entdeckt, dafür aber unser geliebter Whiskey.

In den folgenden Jahrhunderten stieg die Produktion immer mehr. Heutzutage gibt es verschiedene Whisk(e)y Sorten.

Whisk(e)y wird aus fermentiertem Getreide – in der Regel eine Mischung aus Gerste, Weizen, Roggen oder Hafer hergestellt. Scotch Whisky hingegen ist ein Whisky der ausschließlich in Schottland gebrannt wird.  Whisky-Brauereien aus anderen Regionen die ihn auf dieselbe Art und Weise produzieren, müssen dem Gesetz nach einen anderen Namen benutzen.

Die irische Sorte, die Whiskey geschrieben wird, wird im Gegensatz zum Schottischen dreimal und nicht zweimal gebrannt.

Es gibt dann auch Varianten aus den Vereinigten Staaten. Dort wird zum Beispiel im Süden Bourbon gebrannt. Eine Variante die aus 51% aus Mais besteht, die dem Getränk einen etwas süßlichen Geschmack verleiht.

Im Norden der USA wird hauptsächlich Rye-Whisky hergestellt; dieser muss gesetzlich 51% Roggen enthalten, während der restliche Teil der Maische normalerweise aus  Mais und gemälzter Gerste besteht. In Kanada gibt es ebenfalls die Rye Varietät. Dort muss aber, nicht wie in den USA, der Inhalt ausschließlich mit 51% von Roggen produziert werden.

Seit 1920 ca. wird auch in Japan exzellenter Uisce gebrannt. Tori Shinjiro und Taketsuru Masataka gelten als die Gründerväter der japanischen Whisk(e)y Tradition.

Ein Aspekt der aber jede verschiedene Sorte vereinigt, ist die Whisk(e)y  Reifung. Denn hier findet ein wichtiger Teil der Produktion statt. Bis zu 80% seines Charakters bekommt der gute Uisce in Abhängigkeit des Fasses in dem er gereift wird. Das beste Holz ist das Eichenholz. Dieses gibt dem Whisk(e)y die beste Voraussetzung ein erstklassiges Destillat zu werden. Abgesehen davon ermöglicht die Qualität der dichten Maserung des Holzes eine hermetische Abdichtung, die jede Art von Leckage verhindert und zur selben Zeit lassen die Poren des Materials die Flüssigkeit atmen.

Haben Sie Lust auf ein Gläschen bekommen? Würden Sie selber einen Whisk(e)y bei Ihnen Daheim brennen?

Das kann mit geeigneten Destillen erfolgen. Das ist Privatpersonen allerdings nicht in jedem Land erlaubt. Planen Sie, sich ein Destilliergerät zu kaufen, um damit Alkohol zu brennen, ist es daher wichtig, dass Sie sich mit den gesetzlichen Regelungen Ihres Landes auseinandersetzen.

Mit etwas Übung können Sie schnell zum Meister werden. Das Destille aus Kupfer zum Beispiel, ist eine hochwertige Destille. Wie im Mittelalter und in der Neuzeit können Sie wie die Alchimisten zu ihrer Zeit, zu Hause oder im Keller Ihr Aqua Vitae brennen.

Es gibt so viele verschiedene Art und Weisen diesen Gottes Nektar, wie er von vielen genannt wird, herzustellen und so viele streiten sich welche die erste Version sei und welche die beste Version sei.

Auf welchen haben Sie Lust bekommen? Auf einen Scotch, einen irischen Whiskey, oder doch lieber einen Bourbon? Ein lateinisches Sprichwort sagt de gustibus non est disputandum. Wir sind derselben Meinung. Die Hauptsache ist: Immer in Maßen zu trinken! Slàinte!