Cheat day oder intermittierendes Fasten – was hilft wirklich beim Abnehmen?

Diäten gehören zum Alltag vieler Deutschen, egal ob männlich oder weiblich.

Übergewicht
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Besonders seit dem Start der Pandemie haben Diät-Produkte-Produzenten und Firmen für Fitnesszubehör einen Anstieg ihrer Einnahmen vernehmen können. Dies ist auch kein Wunder, durchschnittlich haben die Deutschen während der Pandemie 5,6 Kilogramm zugenommen.

Doch eine Diät, ob mit Produktunterstützung, mit oder ohne Sport ist oft nicht leicht. Vielen fällt der Verzicht auf die Lieblings-Schlemmereien schwer und so beenden die meiste ihre Diät vorzeitig. Hier kommen nun 2 gern genutzte Strategien ins Spiel:

Cheat days oder intermittierendes Fasten, doch was davon hilft wirklich?

Intermittierendes Fasten

Was ist das, was bedeutet das und woher kommt das eigentlich?

Intermittierendes Fasten oder auch Intervall-Fasten genannt, hat erst einmal nichts mit dem klassischen zu tun, denn anders als dort, beschreibt das Intervallfasten nur einen bestimmten Ess-Rhythmus. Hierbei gibt es verschiedene Modelle.

Model eins: 16:8 (Zeit restriktiv)

Dieses Modell beschreibt den dauernden Wechsel zwischen einem Zeitfenster, an dem man isst und an dem man fastet, wobei hier jedoch das Fenster der Ess-dauer sich auf acht Stunden und der Fastenzeit auf 16 Stunden bezieht. Wann diese Zeiten jedoch stattfinden, bleibt jeder Person selbst überlassen und ist somit in den jeweiligen Alltag gut zu integrieren. Es muss aber nicht bei dieser Einteilung bleiben, nach einiger Erfahrung steigern viele den Fastenzeitraum bzw. verkleinern den Zeitraum des Essens.

Durch die zeitliche Einschränkung der Nahrungsaufnahme kommt es so häufig auch zu einer Kalorien-Restriktion, ohne dabei zählen zu müssen, nichtsdestotrotz ist eine Absprache mit ihrem Arzt im Vorhinein eine gute Idee, um mögliche Mangelerscheinungen vorzubeugen.

Model zwei: OMAD (One meal a day)

Ein extremeres Modell des Intervall-fastens ist das OMAD, diese Personen essen nur eine einzige Mahlzeit am gesamten Tag. Diese Mahlzeit ist oft extrem groß und kalorienreich, da sie den Tagesbedarf abdecken muss. Es ist eine große Aufgabe alle nötigen Nährstoffe sowie genug Kalorien in diese einzige Mahlzeit unterzubringen und kann somit zu Mangelerscheinungen führen. Zusätzlich sei noch gesagt, dass eine so große Menge auf einmal nicht für jeden Magen verträglich ist und zu Übelkeit und Schmerz bis hin zu Brechreiz führen kann.

Model drei: 5:2 (Tages restriktiv)

Bei diesem Model teilen sich die fastenden Personen ihre Woche in fünf „normale“ und zwei „restriktive“ Tage ein. So wird an zwei Tagen der Woche bei Frauen die Kalorienzufuhr auf 600-800 Kalorien und bei Männern auf 600-850 Kalorien reduziert, während an den anderen Tagen eine normale gesunde Ernährung stattfindet.

Das Pendant dazu wäre somit die Diät, die den Cheat day implementiert.

Cheat days – Was ist das eigentlich und hilft es wirklich, um Gewicht zu reduzieren?

Das Wort Cheat kommt aus dem englischen und bedeutet so viel wie „schummeln“ und so ist dieser Tag auch zu verstehen. Ob einmal in der Woche oder einmal im Monat, der „Cheat day“ ist der Tag an dem gegessen werden darf, was das Herz – oder in dem Fall der Magen begehrt. Es ist ein Tag, an dem mit der Diät „gebrochen“ wird und jegliche Nahrungsmittel erlaubt sind, um die ansonsten herrschende Diät weiter gut voranzubringen und nicht aufzugeben; denn Verzicht macht auf Dauer niemandem Spaß.

Cheat days erleichtern es für viele auf Dauer, ob es der Wechsel zu einer neuen Ernährungsform ist oder den Metabolismus am Leben halten soll, es ist eine sinnvolle Ergänzung für jede Diät. Jedoch gibt es auch einiges beim Cheaten zu beachten. Jeder Mensch hat einen Tagesbedarf an Kalorien abhängig von Größe, Alter, Geschlecht und Aktivität, hieraus lässt sich der Wochenbedarf berechnen. Eine Frau benötigt zum Beispiel 2000 Kalorien pro Tag und möchte jeden Tag nur 1800 essen, um ihr Ziel zu erreichen, dann sind das 12.600 Kalorien pro Woche, isst sie also 6 Tage lang nur 1500 darf sie einen Tag in der Woche 3.600 Kalorien cheaten und kann somit immer noch ihr Ziel erreichen.

Nun kann natürlich noch die Sorge bleiben, ob die Wahl der Nahrungsmittel Einfluss auf den Fettanteil im Körper hat, da die meisten Cheat Meals oft Burger, Pizza und Co. sind, doch da braucht man sich keine Gedanken machen, eine Studie aus dem International Journal of Obesity and Metabolic disorders zeigte, dass eine kurzzeitig erhöhte Zufuhr von Nahrung mit höherem Fettanteil nicht zu einer Erhöhung des Fetts im menschlichen Körper führt.

Was ist besser – Cheat day oder Intermittierendes Fasten?

In dieser Frage gibt es kein richtig oder falsch, Cheat days helfen der Psyche, dem Metabolismus und sind gut planbar. Intervall-Fasten macht das Kalorienzählen größtenteils nicht nötig und hat viele gesundheitliche Vorteile, wie etwa das Vorbeugen verschiedener Krankheiten im Alter. Was nun das Bessere ist, muss jeder Mensch für sich herausfinden.