BZfE plädiert für Perspektivwechsel in der Ernährungsbildung

Vom Fußabdruck zum Handabdruck.

Der Klimawandel ist ein komplexes Problem. Wie lässt sich Unterricht gestalten, damit Lernende zur Lösung von Nachhaltigkeitsproblemen beitragen können? Mit dieser Frage hat sich das Bildungsteam vom Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) auseinandergesetzt und sieht eine große Chance in einem Perspektivwechsel „vom ICH zum WIR“.

Konkret geht es dem BZfE darum, im Rahmen einer „Bildung für nachhaltigeres Essen“ nicht nur das Verhalten Einzelner in den Blick zu nehmen, sondern auch die Verhältnisse. Denn die sogenannte Ernährungsumgebung beeinflusst unser Verhalten sehr stark. Dazu zählt, welche Lebensmittel uns überhaupt zur Verfügung stehen und wie sie angeboten werden. Im Unterricht können Lernende zum Beispiel die Vorteile pflanzenbetonter Ernährung verstehen. Um im Schulalltag dann auch weniger Fleisch zu essen, brauchen sie jedoch ein entsprechendes Mensaangebot. Damit die nachhaltigere Wahl auch die einfachere Wahl wird, muss dieses Essen mindestens genauso attraktiv, günstig und leicht verfügbar sein wie andere Angebote. Dafür kann vor allem die Politik sorgen.

Aber auch Einzelne können etwas bewirken, indem sie sich für Umwelt- und Klimaschutz engagieren. Hier setzt das Konzept vom Handabdruck an, das eine Partnerorganisation von Germanwatch e.V. entwickelt hat. Mit dem Handabdruck ist gesellschaftliches Engagement gemeint.

„Bildung für nachhaltigeres Essen“ betrachtet deshalb nicht nur den individuellen, ökologischen Fußabdruck, sondern befähigt auch zur Vergrößerung des Handabdruckes. Es gibt viele Ideen, wie Schulen das Schritt für Schritt angehen können.

Dr. Barbara Kaiser, Leiterin des Referates Ernährungsbildung im BZfE, dazu: „Der Handabdruck zeigt plakativ, dass sich unsere Handlungsmöglichkeiten nicht nur auf das eigene Essen und Trinken beschränken. Gemeinsam mit anderen können wir noch mehr bewirken. Bezogen auf Schule und Unterricht heißt das: Engagiert euch, macht mit bei Veränderungen in eurem direkten Umfeld! Das motiviert und stärkt die Schulgemeinschaft.“

Wie Schülerinnen und Schüler im Unterricht oder in Projektwochen und AGs üben können, sich zu engagieren, zeigt der Beitrag „Nachhaltigkeit als Querschnittsthema: Anders essen – mehr engagieren“ auf www.bzfe.de. Lehrkräfte erhalten konkrete Ideen und erfahren, wie das BZfE sie dabei unterstützt.

Die im Rahmen der BZfE-Fortbildung „Bildung für nachhaltigeres Essen“ entstandene Infografik zum Fuß- und Handabdruck zeigt plakativ, wie motivierend Handabdruck-Aktionen sein können. Die Infografik gibt es als PDF zum Download.

Quelle: Larissa Kessner, www.bzfe.de