Nachhaltig essen im Alltag oft schwierig: zwischen (Un)Wissen und Handeln

Vielen Eltern fehlt es offenbar an Wissen, um eine gesunde und nachhaltige Ernährung im Alltag umzusetzen.

Das geht aus dem wissenschaftlichen Bericht zur aktuellen AOK-Familienstudie hervor, für die im Auftrag der Krankenkasse rund 8.500 Eltern von mindestens einem Kind im Alter von 4 bis 14 Jahren befragt wurden.

Vielen Vätern und Müttern ist bewusst, dass unsere Ernährung einen großen Einfluss auf Klima und Umwelt hat. Ein Speiseplan nach dem Prinzip der „Planetary Health Diet“ soll die Gesundheit des Menschen und des Planeten gleichermaßen schützen. Dabei handelt es sich um eine vollwertige und pflanzenbetonte Kost mit reichlich Vollkornprodukten, Obst, Gemüse, Hülsenfrüchten und Nüssen, die durch geringe Mengen Milchprodukte, Fisch und Fleisch ergänzt wird.

Immerhin 41 Prozent der befragten Familien haben nach eigenen Angaben ihr Ernährungsverhalten aufgrund der Klimakrise verändert, indem sie etwa häufiger saisonale und regionale Ware einkaufen und weniger Essen wegwerfen. Nur etwa die Hälfte der Eltern gibt an, oft oder immer Lebensmittelverpackungen zu vermeiden oder regelmäßig wenig verarbeitete und ökologisch erzeugte Produkte zu kaufen. Jede dritte Familie ernährt sich fleischreduziert, also flexitarisch, vegetarisch oder vegan.

Offenbar ist die Umsetzung einer nachhaltigen Kost im Alltag nicht einfach. Knapp drei Viertel der Eltern finden es zu kompliziert, neben gesunder Ernährung auch auf Klima- und Umweltfreundlichkeit zu achten. Häufig mangelt es an Wissen und Fähigkeiten. So beschreiben 54 Prozent ihre Ernährung als klima- und umweltfreundlich, obwohl sie gleichermaßen pflanzliche und tierische Produkte essen. Nur 44 Prozent wissen etwas darüber, wie klimaschädlich Rindfleisch ist. Rund 38 Prozent befürchten sogar, dass eine nachhaltige Ernährung ungesund sei.

Immer mehr Heranwachsende werden ganztags betreut und essen mittags in Kitas und Schulen. Mehr als 80 Prozent der befragten Eltern finden es wichtig, dass ihre Kinder außer Haus gesund und nachhaltig verpflegt werden. Die Familienstudie zieht unter anderem das Fazit, die Ernährungskompetenz zu stärken und eine nachhaltige Ernährung als Teil der Gesundheitsbildung zu etablieren.

Weitere Informationen:

AOK-Familienstudie 2022 https://aok-bv.de/imperia/md/aokbv/hintergrund/dossier/praevention/studienbericht_aok-familienstudie.pdf

Ergebnisse: Schwerpunkt Ernährung https://aok-bv.de/imperia/md/aokbv/hintergrund/dossier/praevention/ernaehrung_bundesweite_ergebnisse_aok_familienstudie.pdf

Informationen über die „Planetary Health Diet“ https://www.bzfe.de/nachhaltiger-konsum/lagern-kochen-essen-teilen/planetary-health-diet/

Quelle: Heike Kreutz, www.bzfe.de