Kinder für mehr Bewegung begeistern

Leg die Maus weg, es geht raus.

Foto: BARMER

Ob Fernseher, Spielkonsole oder Smartphone, Kinder verfügen über eine Vielzahl von Geräten und Möglichkeiten, um sich abzulenken. Das Unterhaltungsprogramm ist oft so reizvoll, dass bei vielen von ihnen der Sport zu kurz kommt. Hier gibt es eine Auswahl an Tipps und Angeboten für den Familienalltag, um Kinder für mehr Bewegung zu begeistern.

Zu wenig Bewegung ist neben einer ungesunden Ernährung ein Grund für krankhaftes Übergewicht, mit teils erheblichen Folgen für die Gesundheit. Übergewicht bereits im Kindes- und Jugendalter ist ein wesentlicher Risikofaktor, zum Beispiel für Herz-Kreislauf-Erkrankungen im späteren Leben. Einer BARMER-Auswertung zufolge liegt der Anteil der Kinder und Jugendlichen mit der Diagnose Adipositas bundesweit bei 3,6 Prozent. Dabei gibt es viele Wege, um junge Menschen zu mehr Sport und Bewegung zu motivieren.

Mit gutem Beispiel vorangehen

Kinder lernen vor allem von ihren Eltern. Diese sollten ihnen deshalb einen aktiven und gesunden Lebensstil vorleben. Dann fällt es dem Kind leichter, dies auch aktiv umzusetzen. „Es bringt wenig, seinen Kindern nur von den Vorteilen beispielsweise regelmäßigen Laufens oder Schwimmens zu erzählen“, sagt Katharina Steinbach, Sportwissenschaftlerin bei der BARMER. Stattdessen sollten die Eltern aufgeschlossen für Bewegung sein und selbst Sport treiben um ihre Begeisterung dafür glaubwürdig zu vermitteln. So können Einkäufe etwa mit dem Fahrrad erledigt werden, statt das Auto zu nehmen. Der Gang durchs Treppenhaus ersetzt die Fahrt mit dem Fahrstuhl. Und nach dem eigenen Sporttraining kann zuhause berichtet werden, wie viel Spaß die Anstrengung gemacht hat und wie gut sich der Körper dadurch anfühlt.

Zusammen bewegt es sich leichter

Am besten ist es, zusammen mit den Kindern aktiv zu sein, um sie zu mehr Bewegung zu animieren. „Häufig befinden sich mehrere gute Optionen für ein paar gemeinsame bewegungsintensive Stunden in nächster Nähe. Für kleinere Kinder eignen sich Spielplätze. Jugendliche kann man zum Beispiel zum Frisbeewerfen in den Garten oder in den Park mitnehmen. Auch einen Besuch des örtlichen Schwimmbads oder einen Waldspaziergang machen die meisten Kinder begeistert mit“, sagt Steinbach. Bei einer gemeinsamen Fahrradtour trainiert das Kind seine Ausdauer sowie sein fahrerisches Können und lernt, sicher durch den Straßenverkehr zu navigieren. Das Gassigehen mit dem Hund kann zu einem halbstündigen Familienspaziergang ausgeweitet werden. Auch zusammen zu tanzen und zu toben ist für viele Kinder ein echtes Highlight, je mehr Spaß es macht, desto besser.

Den eigenen Antrieb fördern

Natürlich können Eltern nicht immer bei ihren Jüngsten sein und sie zur Bewegung ermuntern. Deshalb sollte auch der natürliche Bewegungsdrang des Kindes gefördert werden. „Dass Kinder von Natur aus nur zuhause vor dem Computer sitzen wollen, ist eher ungewöhnlich. Kinder haben einen natürlichen Drang zur Bewegung. Diesen gilt es zu unterstützen, indem man ihnen ausreichend Gelegenheit gibt, ihn auszuleben. Dazu eignet sich beispielsweise auch regelmäßiges Training im Sportverein“, so Steinbach. Hierbei ist es wichtig, nicht über den Kopf des Kindes hinweg zu entscheiden, sondern ihm die Entscheidung über die Sportart selbst zu überlassen. Darüber hinaus können Sportgeräte zuhause wie beispielsweise ein Springseil, ein Trampolin oder verschiedene Bälle Möglichkeiten schaffen, um sich sportlich zu betätigen. Die körperliche Auslastung baut zudem Stress ab und verbessert die Konzentrationsfähigkeit.

Quelle: BARMER