foodwatch-Statement zur Bio-Strategie von Cem Özdemir: „Märchen der Grünen“

Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir hat Pläne für einen stärkeren Ausbau des Bio-Marktes in Deutschland vorgestellt.

Erklärtes Ziel ist, den Anteil der Bio-Landwirtschaft bis 2030 auf 30 Prozent der gesamten Agrarfläche auszuweiten. Dazu erklärt Chris Methmann, Geschäftsführer der Verbraucherorganisation foodwatch:

„Das 30-Prozent-Ziel ist ein Märchen der Grünen. Schon Anfang der 2000er versprach Cem Özdemirs Vorgängerin Renate Künast 20 Prozent Bio-Fläche bis 2010, doch bis heute sind es gerade mal rund elf Prozent.

Noch mickriger erscheint der vermeintliche Bio-Boom mit Blick auf den Marktanteil von rund sieben Prozent, bei frischem Fleisch sogar nur rund drei Prozent. Bio ist und bleibt Nische, und es ist eine Illusion, dass sich daran in naher Zukunft etwas ändern wird, besonders wegen der anhaltend hohen Lebensmittelpreise.

Statt mit wirksamen Gesetzen die gesamte Landwirtschaft nachhaltiger, tierfreundlicher und umweltschonender zu machen, will Cem Özdemir mit Werbeplakaten und Aufklärungskampagnen den mickrigen Bio-Markt päppeln.

Wir müssen die Tierzahlen halbieren, um Klima- und Umweltschutzziele zu erreichen. Wir brauchen eine Tiergesundheitsstrategie, um den millionenfachen Krankheiten in Bio- und konventionellen Betrieben ein Ende zu setzen. Und wir müssen bis 2035 den Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft stoppen, zu Gunsten der Artenvielfalt, der Bodenqualität und des Klimaschutzes.“

Quelle: foodwatch