Winterportulak genießen

Winterportulak liefert frisches Aroma und reichlich Vitamin C.

Winterportulak, Postelein
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Winterportulak kommt hierzulande nur selten auf den Teller. Dabei ist das regionale Blattgemüse mit dem frisch-säuerlichen bis nussigen Aroma in den Wintermonaten eine willkommene Abwechslung auf dem Speiseplan und lässt sich in der Küche vielseitig verwenden.

In einem Salat wird er gerne mit weiterem Blattgemüse wie Chicorée und Radicchio, Walnüssen, Orange und Granatapfel kombiniert. Die Blättchen schmecken auch in einem grünen Smoothie, in würzigen Brotaufstrichen und gedünstet als Gemüsebeilage. Im Übrigen sind alle Teile der Pflanze, von den Blättchen über Stiel bis Wurzel, essbar. Die Stiele werden dazu in Röllchen geschnitten.

Winterportulak (Claytonia perfoliata), auch Postelein, Kubaspinat oder Gewöhnliches Tellerkraut genannt, ist eine einjährige, winterharte Pflanze aus der Familie der Quellkrautgewächse (Montiaceae). Sie hat ihre Heimat in den Berg- und Küstenregionen der nordamerikanischen Westküste, aber ist inzwischen auch in Europa weit verbreitet. Das Wintergemüse wird zehn bis 30 Zentimeter hoch und bildet eine grundständige Rosette aus fleischigen Blättern. Die oberen Blätter sind tellerförmig am Stängel zusammengewachsen, was der Pflanze ihren Namen gegeben hat.

Winterportulak punktet mit vielen positiven Inhaltsstoffen: Das Gemüse enthält reichlich Vitamin C und Mineralstoffe wie Kalium, Magnesium und Kalzium sowie Eisen. Im Vergleich zu anderem Winterblattgemüse ist weniger Nitrat enthalten, das sich im Körper in den Schadstoff Nitrit umwandeln kann.

Häufig wird der Winterportulak mit dem Sommerportulak (Portulaca oleracea) aus der Familie der Portulakgewächse (Portulaceae) verwechselt, der in der Küche ähnlich verwendet wird. Botanisch sind sie nicht miteinander verwandt. Der Sommerportulak hat in der warmen Jahreszeit Saison. Er bildet keine Blattrosette, blüht gelb statt weiß und hat keine tellerförmig verwachsenen Blätter.

Winterportulak ist in Bioläden, auf dem Wochenmarkt und in gut sortierten Supermärkten erhältlich. Das Gemüse gedeiht aber auch als Wildkraut und kann sehr gut im eigenen Garten, auf Balkon oder Terrasse angepflanzt und über den Winter mehrfach geerntet werden. Am besten wird das Gemüse möglichst frisch verzehrt. Im Kühlschrank hält es sich, abgedeckt mit einem feuchten Tuch, vier bis sechs Tage lang.

Quelle: Heike Kreutz, www.bzfe.de