Palmöl: Die bittere Wahrheit hinter der glänzenden Fassade

Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörung durch Palmölproduktion.

Palmöl ist ein allgegenwärtiger Bestandteil unserer Lebensmittel und Kosmetika. Doch die glänzende Fassade des pflanzlichen Öls verdeckt eine bittere Wahrheit: Die Palmölproduktion ist für massive Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörung verantwortlich.

Studien und Berichte von NGOs wie Romero Initiative und anderen Organisationen zeichnen ein erschreckendes Bild. Kleinbauern werden von ihrem Land vertrieben, indigene Völker entrechtet und Kinder zu gefährlicher Arbeit gezwungen. Die Brandrodung für Palmölplantagen führt zu immensem CO2-Ausstoß und trägt zur Klimakrise bei.

  • „The State of Sustainability Initiatives in the Palm Oil Sector“ (2023) von Forest Trends: Die Studie zeigt, dass die meisten Nachhaltigkeitsinitiativen im Palmölsektor noch unzureichend sind, um die sozialen und ökologischen Probleme zu lösen.
  • „Palm Oil and Human Rights: A Call to Action“ (2022) von Amnesty International: Der Bericht dokumentiert Menschenrechtsverletzungen in der Palmölindustrie, darunter Landraub, Vertreibung und Gewalt gegen Kleinbauern.
  • „The Impacts of Palm Oil Production on Forests and Climate Change“ (2021) von Greenpeace: Die Studie beleuchtet die zerstörerischen Auswirkungen der Palmölproduktion auf Wälder und das Klima.

Romero Initiative (CIR) klagt deutsche Unternehmen an

Mehr als 20 Unternehmen in Deutschland beziehen, verarbeiten oder verkaufen Palmöl von zwei Betrieben, die nachweislich für Menschenrechtsverletzungen und Umweltvergehen in Guatemala verantwortlich sind. Darunter große Player wie Aldi, Lidl, Netto, Metro und BASF.

Das ist das Ergebnis des Palmöl-Reports „Im Schatten der Ölpalme“, den die Romero Initiative (CIR) am 19.2.2024 veröffentlicht hat. Die CIR fordert die betroffenen Unternehmen auf, die Einhaltung von Menschenrechten und Umweltstandards zu gewährleisten, wie es das Lieferkettengesetz fordert. „Die Anzahl der involvierten Unternehmen übersteigt das bisher bekannte Ausmaß um ein Vielfaches”, sagt Dominik Groß, Referent für Agrarlieferketten bei der Romero Initiative. „Über ihre Geschäftsbeziehungen tragen Unternehmen wie Aldi und Lidl zur Finanzierung und Legitimierung der problematischen Palmölindustrie in Guatemala bei.

Report belegt anhaltende Rechtsverletzungen

Die guatemaltekischen Palmöl-Produzenten NaturAceites und Industria Chiquibul stehen aufgrund von Umweltverschmutzungen und Konflikten mit lokalen indigenen Gemeinden regelmäßig in der Kritik. Anwohner*innen und Augenzeug*innen werfen ihnen Landraub, Wasserverschmutzung, Einschüchterung und Arbeitsrechtsverletzungen vor. Zahlreiche Presse- und NGO-Berichte der vergangenen Jahre belegen die anhaltenden Rechtsverstöße durch die Firmen, die mehrere Palmölplantagen in Guatemala betreiben.

Weitere Informationen:

Quelle: Redaktion food-monitor / CIR