Von Schimmelpilzgift bis Mineralöl – manche Pesti haben es in sich

Pesto Rosso verspricht einen Genuss aus Tomate.

Doch in einigen der roten Pasten stecken neben den gewünschten Zutaten laut ÖKO-TEST auch Schimmelpilzgifte, Pestizide, Mineralölbestandteile oder Bisphenol A. Zehn Produkte fallen durch den Test, darunter auch die bekannten Marken Bertolli und De Cecco. Immerhin: Drei Bio-Pesti schneiden mit „sehr gut“ ab.

ÖKO-TEST hat 27-mal Pesto Rosso getestet – darunter elf Bio-Pasten. In sechs Produkten steckt das Schimmelpilzgift Alternariol (AOH), das als genotoxisch eingestuft ist. In zwei Pesti überschreitet der im Labor nachgewiesene Gehalt sogar den EU-Richtwert für Alternariol (AOH). Nächster Fund: Bisphenol A (BPA). Es kann unser Hormonsystem beeinflussen und reproduktionstoxisch wirken.

Das Labor hat es in einem Pesto in einer Menge festgestellt, die bei einem 60 Kilogramm schweren Menschen die maximal tolerierbare tägliche Zufuhrmenge, den TDI, in Höhe von zwölf Nanogramm bei einer angenommenen Portion Pesto von 100 Gramm pro Woche überschreitet. Ein weiteres Produkt schöpft diese Zufuhrmenge zu mehr als der Hälfte aus. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat den Wert vergangenes Jahr stark gesenkt. Grund dafür waren neue Daten dazu, dass BPA schon in sehr geringen Mengen unser Immunsystem beeinflussen könnte. Rechtlich bindend ist der TDI allerdings nicht.

Des Weiteren wertet ÖKO-TEST Produkte wegen enthaltener Mineralölrückstände ab. Bei den getesteten Pesto-Rosso-Produkten von Bertolli und De Cecco stufen die Verbraucherschützer die Gehalte sogar als „stark erhöht“ ein. „Leider ist es nicht sehr überraschend, dass wir in einigen Pesti bedeutende Mineralölrückstände gefunden haben – wieder“, sagt Vanessa Christa, Lebensmittelchemikerin und ÖKO-TEST-Projektleiterin. „Erfreulich ist allerdings, dass wir auch Anbieter im Test haben, die zeigen, dass es anders geht.“ Die sogenannten MOSH/MOSH-Analogen, die im Test auffallen, reichern sich im Körper an und stellen dort die wohl größte Verunreinigung überhaupt dar. Was sie dort anrichten, ist noch völlig unklar.

Wegen Mehrfachbelastungen mit Pestiziden büßen einige Produkte ebenfalls Punkte im Test ein. Die gefundenen Konzentrationen sind laut ÖKO-TEST zwar nicht akut giftig, doch über die Wechselwirkungen der Rückstände von mehr als einem Pestizid ist bislang wenig bekannt, weshalb die Verbraucherschützer an dieser Stelle abwerten.

Aber es geht auch ohne Pestizide und andere bedenkliche Belastungen: Die drei Bio-Pesti von Dm, Rossmann und La Selva überzeugen im Test und erhalten das Gesamturteil „sehr gut“.

Weitere Informationen und den aktuellen Test finden Sie in der Aprilausgabe und unter: oekotest.de/14491

Quelle: ÖKO-TEST