Heckrindfleisch ist etwas Besonderes: Naturschutz auf leckere Art

Oft werden sie als Auerochsen bezeichnet aber das ist eigentlich falsch, denn die sind schon vor mehr als 350 Jahren ausgestorben. In den 30er Jahren begannen die Brüder Heinz und Lutz Heck damit ein Rind zu züchten, das dem wilden Rind von damals möglichst ähnlich sehen und viele seiner Eigenschaften haben sollte. Dazu bedienten sie sich verschiedener europäischer Hausrindrassen und züchteten über viele Jahrzehnte auf ihr Zuchtziel hin: das Heckrind.

Die Kälber werden vielfach braun geboren, ändern aber meist in den ersten drei bis sechs Monaten die Grundfarbe. Meist haben die Tiere später einen hell- oder rotbraunen Aalstrich auf dem Rücken und ein weißbehaartes Maul. Die Hörner sind weit nach vorne oben ausladend und hell oder sogar weiß mit dunkler Spitze. Für den Winter wächst ein dichtes, langes Winterfell. Circa 3 000 Auerochsen leben inzwischen in verschiedenen, meist kleineren Herden in den Mittelgebirgen Deutschlands in ganzjähriger Freilandhaltung im natürlichen Herdenverband. Sie sind eine Art grasender Landschaftspfleger geworden und aus vielen Naturschutzprojekten nicht mehr wegzudenken.

Sie halten Flusstäler offen, wie zum Beispiel im Westerwälder  Grenzbachtal, oder  unterstützen die Wiederherstellung von lichten Waldökosystemen. Brombeeren, Brennnesseln und andere krautige Pflanzen mit nicht allzu dicken Stängeln gehören zu ihren Futterpflanzen. Mit ihren Hörnern fegen sie die Rinde von Erlen und Holunder und verhindern so, dass solche Pflanzen überhand nehmen. Nur in sehr strengen Winterzeiten werden sie mit Heu oder Grassilage zugefüttert.

Wer in seiner Region die Möglichkeit hat, Heckrindfleisch zu kaufen, sollte es unbedingt probieren. Der besonders intensive Geschmack macht es zu einer echten Delikatesse. Und nicht zuletzt unterstützt der Kauf regionale Naturschutzprojekte.

Quelle: www.aid.de