Kein Melamin in Fisch, Shrimps oder Surimi

Ein Bericht aus dem Laboralltag des CVUA Stuttgart

Aktuelle Ergebnisse des CVUA Stuttgart aus 2010 zeigen, dass der problematische Eiweißersatzstoff Melamin bei 26 untersuchten Proben weder in Fischen aus Aquakulturen noch in Fischzubereitungen wie Surimi nachweisbar war.

Der Melaminskandal begann mit einer Rückrufaktion von Futtermitteln im März 2007 in den USA. Etwa 300.000 Babys und Kleinkinder waren im Herbst 2008 an mit Melamin kontaminierter Säuglingsnahrung erkrankt und mindestens sechs Kinder starben. Melamin wurde in China zur Vortäuschung eines höheren Proteingehaltes Lebens- und Futtermitteln zugesetzt und weltweit in einer Vielzahl von chinesischen eiweißhaltigen Produkten sowie Backtriebmitteln gefunden. (1) (2)

In Süß- und Backwaren aus China und auch in Trockeneipulver wurde in Europa Melamin festgestellt. Da der Weg vom Futtermittel in den Lebensmittelsektor nicht weit ist, werden Fische aus Aquakultur, Shrimps und Surimi auf ihren Melaminstatus hin untersucht. Pangasius und Tilapia sind zwei Fischfamilien die in den letzten Jahren zu bekannten Fischen aus Aquakulturen geworden sind.

Bei Surimi handelt es sich gemäß den „Leitsätzen für Fische, Krebs- und Weichtiere und Erzeugnisse daraus“ des Deutschen Lebensmittelbuches um zerkleinertes, mit Wasser gewaschenes Fischmuskelfleisch ohne Faserstruktur. Aus Surimi werden unter Verwendung von Bindemitteln, Zucker, Aromastoffen, auch anderer Zutaten einschließlich Zusatzstoffen, durch Formung oder faserige Strukturierung Fischzubereitungen (z.B. Stäbchen, Stücke / Stückchen oder Imitate von Krebstier-oder Weichtiererzeugnissen) hergestellt. Die Bezeichnung ist gemäß den Leitsätzen:  Surimi, Fischzubereitung aus Fischmuskeleiweiß. Werden Krebstier- oder Weichtiererzeugnisse nachgemacht, lautet die Verkehrsbezeichnung Surimi … -Imitat (z. B. Krebsfleisch-, Crabmeat-, Garnelen-, Shrimps-, Tintenfisch-) aus Fischmuskeleiweiß geformt.

In Surimi (12 Proben), Garnelen (7) und Fischen aus Aquakultur (5 Pangasius- und 2 Tilapiaproben) war Melamin nicht nachweisbar.

Weitere Informationen zu Melamin:
(1) C. Lerch, H. Köbler, B. Gutsche, Melamin ein Praxisbericht, Die globalen Folgen einer Lebensmittelverfälschung, Deutsche Lebensmittelrundschau November Dezember 2008 S. 16 – 22
(2 ) In China erneut Melamin in Milchprodukten entdeckt:
http://www.cvuas.de/pub/beitrag.asp?subid=1&Thema_ID=2&ID=1275&Pdf=No

Kontakt:
Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Stuttgart
Schaflandstraße 3/ 2
70736 Fellbach

Quelle: CVUA Stuttgart