Gift aus der Kaffeefiltertüte?

Viele Lebensmittel sind heutzutage in Recyclingkartonagen erhältlich. Mit Bekanntwerden der Information, dass Mineralölbestandteile beispielsweise über die Verpackung aus Recyclingmaterial in Lebensmittel gelangen können, wächst die Sorge um die Gesundheit bei einigen Verbrauchern. Diese stehen nun zum Beispiel vor der Frage, ob man sich auch vor der Abgabe giftiger Stoffe aus einer braunen Kaffeefiltertüte fürchten muss.

„Lebensmittelkartonagen und Verpackungen sollten nach Möglichkeit nicht aus Recyclingpapier hergestellt werden, um unerwünschte Übergänge von Mineralölbestandteilen, die ihren Ursprung in den Farben für Druckerzeugnisse haben, auf das Lebensmittel auszuschließen. Auch wenn dies dem Grundsatz der Nachhaltigkeit und einer Ressourcenschonung widerspricht“, fordert Jan Müller von der Verbraucherzentrale Sachsen. Entwarnung kann den kaffeeliebenden Sachsen jedoch hinsichtlich der Kaffeefiltertüte gegeben werden. Für die Herstellung von Papieren, welche bei bestimmungsgemäßer Verwendung einer Heißextraktion (Brühvorgang) zur Herstellung von Lebensmitteln unterworfen sind – in diesem Fall Getränken wie Kaffee und Tee – werden keine recycelten Materialien eingesetzt.

Grundlage hierfür ist die Empfehlung XXXVI/1 für „Koch- und Heißfilterpapiere und Filterschichten“ des Bundesinstitutes für Risikobewertung (BfR), in welcher genauestens geregelt und beschrieben ist, welche Materialien eingesetzt werden sollen. Die am Markt erhältlichen Kaffee- und Teefilter werden also aus Frischfaserpapier erzeugt. „Die oftmals braune Färbung – insbesondere bei Kaffeefilterpapier – ist kein Indiz für ein aus recyceltem Material hergestelltes Produkt, sondern entspricht einzig der natürlichen Farbgebung der Frischfaserzellstoffe, welche ungebleicht verarbeitet werden“, so Jan Müller.

Dem morgendlichen Wachmacher oder dem nachmittäglichen Kaffee stehen diesbezüglich also keine Bedenken entgegen.

Die Verbraucherzentrale Sachsen gibt am Ernährungstelefon Auskunft zu Lebensmitteln und Ernährung. Unter der Nummer 0180-5-791352 (Festnetzpreis 14 Cent/Min.; Mobilfunkpreis maximal 42 Cent/Min.) werden jeweils montags und donnerstags von 10 bis 16 Uhr Fragen zu Ernährungsthemen beantwortet. Termine für die persönliche Beratung können unter der Rufnummer 0180-5-797777 (Festnetzpreis 14 Cent/Min.; Mobilfunkpreis maximal 42 Cent/Min.) vereinbart werden.

Quelle: Verbraucherzentrale Sachsen