Marktcheck: Hohe Schimmelrate bei Käse aus der SB-Theke

Verbraucherzentrale Bayern fordert angemessenes MHD

Wie haltbar ist geschnittener Käse aus der Selbstbedienungstheke? Dieser Frage ging die Verbraucherzentrale Bayern in einem Marktcheck nach. Das beauftragte Zentralinstitut für Ernährungs- und Lebensmittelforschung in Weihenstephan stellte bei 60 Prozent der vom Lebensmittelhandel frisch geschnittenen Käse vor dem Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums (MHD) Schimmel fest. Bis auf eine Probe handelt es sich um Schimmelpilze, die in der Umwelt vorkommen und nicht gesundheitsgefährdend sind. Eine derart hohe Schimmelrate ist aus Sicht der Verbraucherzentrale Bayern jedoch unakzeptabel.

Es liegt auf der Hand, dass der Handel den Zeitraum für die Mindesthaltbarkeit zu lang wählt. Betroffenen Kunden rät die Verbraucherzentrale, den verschimmelten Käse nicht zu essen. Denn per Augenschein ist nicht feststellbar, ob es sich tatsächlich nur um harmlose Pilzkulturen handelt. Mangelhafte Ware ist im Supermarkt reklamierbar. Um den Missstand abzustellen, konfrontieren die Verbraucherschützer den Handel mit den Ergebnissen. „Das Mindesthaltbarkeitsdatum von frisch geschnittenen Käse muss von den Anbietern überdacht und realistisch nachgebessert werden“, betont Marion Breithaupt-Endres, Vorstand der Verbraucherzentrale Bayern.

Die Verbraucherzentrale Bayern kaufte insgesamt 40 abgepackte Käsesorten in Supermärkten im Großraum München ein. Im Labor wurde das Untersuchungsmaterial täglich gesichtet und bei Schimmelbildung mittels einer DNA-Analyse der Pilz identifiziert. 25 Proben wurden direkt im Einzelhandel in Scheiben oder Stücke geschnitten und angeboten. Hier lag die Schimmelrate bei 60 Prozent. Bei den restlichen 15 Proben handelte es sich um unter Schutzatmosphäre verpackten Käse. Bei diesen war eine frühzeitige Schimmelbildung bei 20 Prozent der Ware nachweisbar.

Detaillierte Ergebnisse des Marktchecks:
Marktcheck Käse aus der Selbstbedienung


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Quelle: VZ Bayern