Feste ohne Reste

Ein halber Kloß, Bratenreste und harte Plätzchen: Was nach den Festtagen übrig bleibt, landet schon mal in der Tonne. Durchschnittlich zwölf Prozent der zu Hause weggeworfenen Lebensmittel sind Reste von zubereiteten Speisen: Die Initiative Zu gut für die Tonne! des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gibt Tipps wie sich Speisereste vermeiden lassen und wie man festlich auftischen kann, ohne in Wegwerffallen zu tappen.

Tipp 1: Planung vor dem Einkauf

Das hilft beim Festtagseinkauf: Zuerst die Vorräte kontrollieren und dann notieren, was zusätzlich gekauft werden muss. Vorher genau durchrechnen, wie viel von den einzelnen Zutaten gebraucht wird. Kombiniert man mehrere Gänge, muss nicht jeder Gang satt machen. Erst die Kombination aus Vor-, Haupt- und Nachspeisen soll den Magen füllen. Bei der Mengenplanung hilft der interaktive Partyplaner auf der Internetseite von Zu gut für die Tonne!. Auswählen kann man dort Normal-, Viel- und Wenigesser, damit es genug für alle gibt, aber möglichst nichts übrig bleibt.

Tipp 2: Braten und Beilagen richtig aufbewahren

Bleiben trotz guter Planung Reste, gilt für Gans, Rotkohl und Klöße: Erst abkühlen lassen – am schnellsten geht das auf dem Balkon oder im Wasserbad –, dann luftdicht verschließen und in den Kühlschrank stellen. Kommen warme Gefäße in den Kühlschrank, erhöht sich dort die Temperatur. Dadurch können sich Bakterien schneller vermehren und eingelagerte Lebensmittel verderben. Gekühlt bleibt der Festbraten noch bis zu drei Tage genießbar, Beilagen wie Gemüse zwei Tage. Eine weitere Möglichkeit ist das Einfrieren. Oder man fragt die Gäste, ob sie sich etwas mitnehmen möchten.

Tipp 3: Heiligabend-Klassiker Kartoffelsalat lagern

In vielen Familien ist Kartoffelsalat mit Würstchen das typische Heiligabend-Gericht. Wenn die  Mayonnaise selbst gemacht wurde und rohes Ei enthält, ist Vorsicht geboten. So bleibt der Salat frisch: Am Festtag nicht alles auf einmal auftischen, sondern den Nachschub kühlen und bei Bedarf nachlegen. Im Kühlschrank hält die Mayonnaise-Soße rund 24 Stunden. Danach sollte sie nicht mehr gegessen werden, sonst besteht die Gefahr einer Salmonellenvergiftung. Der Nachlege-Trick hilft auch beim Festtagsbrunch: Leicht verderbliche Lebensmittel wie Lachs oder frischen Aufschnitt einfach nach Bedarf auftischen.

Tipp 4: Aufwärm-Mythos für Karpfen, Spinat und Pilze entlarven

Weihnachtskarpfen, Pilze und Spinat – die Angst vorm Aufwärmen dieser Speisen stammt aus der Zeit vor der Erfindung des Kühlschranks. Deshalb ist heute die wichtigste Regel für Reste: Gerichte rasch abkühlen lassen und dann in den Kühlschrank stellen – leicht verderbliche Speisen am besten dorthin, wo es im Kühlschrank am kältesten ist: auf die unterste Glasplatte. Dort sollten sie in einem verschlossenen Behälter oder abgedeckt lagern, so halten sie sich bei zwei bis vier Grad Celsius  maximal zwei Tage. Beim Aufwärmen darauf achten, dass die Reste für zwei Minuten bei mindestens 70 Grad Celsius gut durcherhitzt werden.

Resterezepte für den Festschmaus

Festtagsbraten-Brotaufstrich
Für den kleinen Hunger: Bratenreste zu Brotaufstrich verarbeiten. Das Fleisch klein hacken, mit einem Rest Bratensoße vermengen und mit Pfeffer abschmecken.

Fondue-Geschnetzeltes
Geschnetzeltes aus Fondueresten: Fonduereste wie Fleischstückchen und Gemüse in der Pfanne anbraten, Sahne zugeben und mit Gewürzen nach Wahl, zum Beispiel Curry und Pfeffer, abschmecken. Dazu schmeckt Reis oder das Weißbrot vom Vortag.

Weihnachtsgebäck-Dessert
Schichtdessert: Immer abwechselnd je eine Schicht Kekskrümel, Obstreste und Quark oder Joghurt in einem Glas anrichten. Obstreste können vorher püriert werden, so kann man auch etwas unansehnliche Früchte gut verwenden.

Weitere Rezepte für beste Reste enthält die App Zu gut für die Tonne!. Sie ist gratis im AppStore und bei GooglePlay erhältlich: www.zugutfuerdietonne.de/app

Der Zu gut für die Tonne!-Partyplaner berechnet passgenau die nötigen Speisemengen. So werden alle Gäste satt und Reste vermieden. Zu finden ist er unter www.zugutfuerdietonne.de/partyplaner.

Initiative Zu gut für die Tonne!

Jedes achte Lebensmittel, das wir kaufen, werfen wir weg. Pro Person und Jahr sind das rund 82 Kilogramm Lebensmittelabfall. Rund zwei Drittel davon wären vermeidbar. Wie sich Lebensmittelabfälle reduzieren lassen, zeigt die Initiative Zu gut für die Tonne! des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Akteure aus Industrie, Handel, Gastronomie und Landwirtschaft sowie Verbraucherverbände, Kirchen und NGOs unterstützen die Initiative. Unter www.zugutfuerdietonne.de finden sich Tipps zu Lebensmittellagerung und -haltbarkeit, Fakten zur Lebensmittelverschwendung sowie Rezepte für beste Reste.

Quelle: Zu gut für die Tonne!
Eine Initiative des BMEL