Brei statt Obst für Kinder – Sind Quetschies überhaupt gesund?

Kinder lieben Quetschies. Oft ist der Obstbrei aus dem Beutel aber so süß, dass er eher das Stück Schokolade als die Portion frisches Obst ersetzt. Bis zu 18 g Zucker pro 100 g – umgerechnet sechs Stück Würfelzucker – stecken in einem Beutel. Durch Zugabe von Saftkonzentraten oder Fruchtzucker wird die „natürliche“ Süße gesteigert. „Im Zutatenverzeichnis deuten Begriffe, die auf ‚ose‘ enden, auf zugesetzten (Frucht-) Zucker hin“, erklärt Dr. Barbara Köttl, Ernährungsberaterin beim VerbraucherService Bayern im KDFB. Bedenkt man zudem den verhältnismäßig hohen Preis sowie den Verpackungsmüll, dann sind Quetschies einem Stück frischen Obst oder einem selbstgemachten Fruchtpüree deutlich unterlegen. Auf einigen Produkten ist außerdem der Hinweis zu finden, dass sie zum Schutz vor Karies nicht zum Dauernuckeln verwendet werden dürfen.

Dennoch – Kinder lieben die farbenfroh gestalteten Quetschbeutel. Auch das Saugen und Nuckeln des Breis macht ihnen Spaß und für unterwegs sind sie einfach praktisch. Dr. Barbara Köttl gibt folgende Tipps: „Lassen Sie sich von Werbeaussagen wie „ohne Zuckerzusatz“ nicht täuschen. Nur ein Blick auf die Zutatenliste und Nährwertangabe verrät, wie viel Zucker tatsächlich in dem Produkt steckt.“ Ein Quetschi sollte daher eher als Ersatz für eine Süßigkeit als für ein Stück frisches Obst betrachtet werden. Es ist auch nicht geeignet für die tägliche Schul- oder Kindergartenpause. Weitere Informationen zum Thema Kinderernährung, erhalten Sie in der Beratungsstelle München, Dachauer Straße 5, Tel. 089/55028712 oder unter www.verbraucherservice-bayern.de.

Der VerbraucherService Bayern im KDFB e.V. (VSB) ist tätig in den Bereichen Beratung, Bildung und Hauswirtschaft. Er ist eine unabhängige Interessenvertretung und steht für aktuelle, neutrale, kompetente und zukunftsorientierte Verbraucherarbeit. Der VSB unterhält 15 Beratungsstellen in Bayern, betreut etwa 180.000 Mitglieder des Katholischen Deutschen Frauenbunds (KDFB) und richtet seine Angebote an die gesamte Bevölkerung. Der VSB wird gefördert durch die Bayerischen Staatsministerien für Umwelt und Verbraucherschutz sowie Ernährung, Landwirtschaft und Forsten.

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