Beim Lauch gibt es nicht nur im Namen eine Vielfalt. Auch im Geschmack, den ernährungsphysiologischen Eigenschaften und als Zutat in der Küche zeigt er seinen vielseitigen Charakter.
Lauch wurde bereits im alten Ägypten, in Griechenland und im römischen Reich kultiviert. Auch in Mitteleuropa war Lauch bereits im Mittelalter weit verbreitet. Heute wird er mittlerweile in ganz Europa kultiviert, schwerpunktmäßig in Frankreich und in Deutschland, aber auch in Belgien, den Niederlanden, Italien, Spanien, und in der Türkei.
Ein Zwiebelgemüse
Der Lauch gehört zur Familie der Zwiebelgemüse, welche alle einen mehr oder weniger ausgeprägten scharfen Geruch und Geschmack aufweisen. Dieser ist auf den Gehalt an Schwefelverbindungen (Sulfide) zurückzuführen.
Bekannte Zwiebelgemüsearten sind Lauch, Schalotten, Speisezwiebeln und Knoblauch. Schnittlauch und Schnittknoblauch sowie Bärlauch gehören ebenfalls zu dieser Gruppe.
Botanisch gesehen gehört der Lauch zu der Familie der Liliengewächse mit etwa 220 Gattungen und 3.500 Arten, darunter so bekannte Zierpflanzen wie Tulpen, Lilien und Hyazinthen.
Richtig lagern
Im Juni kommt der erste Lauch aus heimischem Freilandanbau auf den Markt. Sommerlauch wird bis September angeboten, Winterlauch bis Februar. Im Gemüsefach des Kühlschranks kann Lauch etwa eine Woche aufbewahrt werden. Die Stangen sollten nicht zusammen mit aroma-empfindlichen Lebensmitteln wie z. B. Butter, Blumenkohl oder Zitrusfrüchten gelagert werden, da sich der intensive Geruch des Lauchs auf diese Lebensmittel überträgt.
Tipp: Achten Sie beim Einkauf auf gute Qualität. Frischen Lauch erkennen Sie an grünem Laub und festen nicht eingetrockneten Wurzeln.
Damit es beim Essen nicht knirscht
Da zwischen den Blättern oft Sand und Erde stecken, muss Lauch immer gründlich gewaschen werden. Hierzu die Stange vor dem Waschen der Länge nach bis knapp über das Schaftende einschneiden. Nun spült man die Lauchstange unter fließendem, kaltem Wasser gründlich ab, wobei man die Schichten mit den Fingern auseinander spreizt.
Suppe, Gemüse, Salat – vielfältig einsetzbar
Der weiße Schaft wird meist in Ringe geschnitten, roh im Salat oder gedünstet als Gemüsebeilage, Auflauf oder Quiche verwendet. Er ist fein und zart und im Geschmack süßlich-scharf. Für solche Gerichte eignet sich besonders der zarte Sommerlauch.
Die grünen stark würzigen Blattteile eignen sich hervorragend als Suppengrün oder in Eintöpfen. Insbesondere der Winterlauch schmeckt intensiver und schärfer.
Lauch lässt sich sehr gut mit Fleisch, Fisch, Schinken oder Käse kombinieren. Von den anderen Gemüsesorten passen sehr gut Kartoffel, Karotten, Pilze, Sellerie und Tomate dazu. In Verbindung mit Orangen, Ananas, Äpfeln oder Rosinen kann der Lauch seine mildere Seite zeigen.
Auf die inneren Werte kommt es an
Lauch ist reich an Vitaminen und Mineralstoffen. Vor allem der hohe Gehalt an Kalium, Calcium, Magnesium, Phosphor, Natrium, Eisen sowie an Vitamin C, Vitamin E, Provitamin A und Vitamine der B-Gruppe machen den Lauch gesund. Er enthält zudem ätherische Öle wie Senföl, die entzündungshemmend wirken, den Kreislauf anregen und die Verdauung fördern.
Die enthaltenen Sulfide gehören zu den Sekundären Pflanzenstoffen. Sulfide senken das Risiko für bestimmte Krebserkrankungen und können die Blutgerinnung hemmend beeinflussen. Darüber hinaus sind antibiotische, antioxidative, blutdruck- und cholesterolsenkende Wirkungen möglich.
Autorin: Katja Imhof
Quelle:
LEL Schwäbisch Gmünd, Infodienst Landwirtschaft – Ernährung – Ländlicher Raum
http://www.ernaehrung-bw.info