Weltgesundheitstag am 7. April: Gemeinsam gesund leben

Am 7. April ist Weltgesundheitstag. Anlass genug, sich mit der eigenen Gesundheit auseinanderzusetzen. Prof. Holger Hassel von der Hochschule Coburg forscht zur Gesundheitsförderung und hat eine ganz eigene Antwort auf die Frage, was uns gut tut.

Apps, Blogs, Ratgeber und Kampagnen zum Thema „Gesund Leben“ häufen sich und werden täglich mehr. Von Tipps über die richtige vegane, vegetarische, gluten- und zuckerfreie Ernährung hin zum angemessenen Lauf- und Zumbatraining sind der Selbstoptimierung keine Grenzen gesetzt.

Gesundheit ist nicht mehr nur ein Zustand, sondern eine Lebensphilosophie. Der Druck auf den Einzelnen wächst und mit jedem unerfüllten Neujahrsvorsatz, jeder verpassten Sportstunde und jeder Chipstüte, die auf dem Sofa verdrückt wird, wächst das schlechte Gewissen. Eine kleine Reise durch das Internet zeigt: Zehn Schritte fehlen zum gesunden Leben. Man muss sich nur für einen Weg entscheiden: Detox oder Dinkelbrot? Chia-Samen oder Kurkuma?

Prof. Hassel sieht solche Anleitungen für einen gesunden Lebensstil eher kritisch. Für ihn beginnt Gesundheit an einem anderen Ort: Das soziale Miteinander fördert das Wohlbefinden und wirkt positiv auf die Gesundheit. Beim gemeinsamen Familienessen ist das, was gegessen wird, weniger relevant als der Austausch und das Zusammensein.

Der Gedanke ist auch in Prof. Hassels Forschungsprojekten zur Gesundheitsförderung präsent. So sieht er in Kindertagesstätten Potenzial zum gesunden Aufwachsen. Kinder sind still oder temperamentvoll aber immer ganz verschieden. Das muss die Organisation der Kitas zum Beispiel bei Bewegungsangeboten berücksichtigen.
Bei der Gesundheitsförderung von älteren Menschen ist deren Emanzipation zentral. Sie sollen ihre Gesundheitsfürsorge weiterhin selbstbestimmt in die Hände nehmen. Beteiligung und Eigenverantwortung sind entscheidende Faktoren für ein gesundes Lebens. Das kann aber nur funktionieren, wenn die Politik die notwendigen Rahmenbedingungen schafft.

Gesundheit hängt zentral vom individuellen Wohlbefinden ab. Dafür ist das soziale Umfeld ein ebenso wichtiger Faktor wie das Bewusstsein, sein Leben und seine Gesundheit selbst gestalten zu können. Zwingend notwendig ist eine Mahlzeit aus Weizengras und Grünkernfrikadellen nicht. Manchmal genügt ein lustiger Abend mit der Familie und einer Partie Mensch-ärgere-dich-nicht.

Quelle: Dr. Margareta Bögelein Pressestelle
Hochschule Coburg