Unternehmen müssen in Biodiversität nachziehen

Die Verbraucher sind bereit.

In Zeiten, in denen Menschen vor Krieg, Terror und widrigen Lebensbedingungen flüchten, scheint es drängendere Probleme zu geben, als sich um den Erhalt der Artenvielfalt zu kümmern. Das Problem ist nur: Vordergründig mag es immer Wichtigeres geben, doch plötzlich schaut man zurück und erkennt – der Schaden ist unumkehrbar. Verlorene Arten bleiben verloren, und treiben wir Menschen das so weiter, stehen wir bald selbst auf der Streichliste der scheinbar überflüssigen Spezies. Gut also, dass Wissenschaftler aus aller Welt nicht müde werden, sich darum zu bemühen, mehr Aufmerksamkeit auf das wichtige Anliegen des Artenschutzes zu lenken.

Und sie haben Erfolg: die Einstellung der Verbrauchergewohnheiten ändert sich langsam aber sicher: In das sogenannte „Biodiversitäts-Barometer“ fließen die Ergebnisse einer jährlichen Verbraucherbefragung ein und es zeigt, dass Konsumenten durchaus bereit sind, Biodiversitätsfreundliche Produkte wie Lebensmittel, Getränke und Kosmetikartikel zu kaufen, wenn diese angeboten werden und als solche erkennbar sind.

Generell gilt, dass die Menschen gerne einen Beitrag leisten, aber nicht wissen wie. Das diesjährige Barometer weist nach Informationen der Vereinten Nationen noch weitere zentrale Erkenntnisse aus: Das Verständnis über die Erhaltung der Biodiversität stieg beispielsweise in Deutschland um 70 Prozent, in den USA um das Doppelte. Selbst in den aufstrebenden Märkten Asiens und Latein Amerikas haben 90 Prozent der Konsumenten, vornehmlich solche mit Internetanschluss, bereits von dem Anliegen des Artenschutzes gehört.

Verbraucher setzen vor allem darauf, dass produzierende Unternehmen die Belange des Artenschutzes beachten. Aber nur ein Drittel der Befragten glaubt daran, dass sie es auch umsetzen. Mehr Information und Transparenz über den Ursprung von Produkten ist daher gefragt. Verbraucher verlassen sich dabei vor allem auf den guten Ruf einer Marke und eine authentische Unternehmenskommunikation.

Insgesamt sind junge Menschen über den Schulunterricht besser aufgeklärt und wertschätzen Biodiversitätsbemühungen von Unternehmen. Es haben sich aber erst wenige Unternehmen als Artenschützer wirklich positioniert. Einige wenige Unternehmen hätten aber bereits Verantwortung übernommen und gelten daher als Wegweiser für die Zukunft, so das Barometer. Die Verbraucher sind bereit.

Weitere Informationen

Quelle: Friederike Heidenhof, www.aid.de

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