450 Fairtrade-Towns in Deutschland

Nordrhein-Westfalen ist Vorreiter in Sachen Fairtrade-Towns. Jüchen ist die 450. Fairtrade-Town in Deutschland.

Mit der Gemeinde Jüchen wird am Samstag die 450. Fairtrade-Town Deutschlands gekürt. 109 davon liegen in Nordrhein-Westfalen. Damit ist das Bundesland Vorreiter der Fairtrade-Towns Kampagne und Vorbild über die Landesgrenzen hinweg. „Ich freue mich sehr darüber, dass mit Jüchen als 450. Fair Trade Town eine Kommune in NRW ausgezeichnet wird. Das zeigt deutlich: Das konkrete Engagement für die Eine Welt hat in Nordrhein-Westfalen Tradition und ist lebendiger denn je“, sagte Franz-Josef Lersch-Mense, Minister für Bundesangelegenheiten, Europa und Medien des Landes Nordrhein-Westfalen und Chef der Staatskanzlei. Die Gemeinde Jüchen feiert die Auszeichnung mit einem Empfang.

Gemeinde Jüchen: breites Bündnis für fairen Handel

Per offiziellem Ratsbeschluss bestätigten Bürgermeister und Kommune schon 2015: faires, nachhaltiges Engagement soll in Jüchen einen wichtigen Platz auf der kommunalen Agenda einnehmen. „Wir haben uns um die Auszeichnung beworben, um noch stärker auf den fairen Handel aufmerksam zu machen und sind bestrebt, zukünftig noch viele weitere Unterstützer zu gewinnen“, erklärt Bürgermeister Harald Zillikens.

Mit der Auszeichnung präsentiert sich Jüchen als innovative Kommune und übernimmt soziale Verantwortung. Die Steuerungsgruppe, in der Akteure aus Kommune, Weltladen, Eine-Welt Arbeit und Wirtschaftsförderung zusammenkommen, bietet leichte Anknüpfungspunkte für neue Projekte und Kooperationen im Zeichen des fairen Handels. Auch das Gymnasium und die Gesamtschule der Gemeinde sind als Fairtrade-Schools aktiv. Die frisch gebackene Fairtrade-Gemeinde Jüchen liegt im ersten bundesweiten Fairtrade-Landkreis, dem Rhein-Kreis Neuss.

Regionale und internationale Vernetzung für den fairen Handel

Als erste Großregion wurde das Ruhrgebiet 2013 zur Fairtrade-Metropole Ruhr gekürt. Mehr als zwei Drittel der Ruhrgebiets-Städte sind ausgezeichnete Fairtrade-Towns. Vernetzung und gemeinsame Aktivitäten führen zu einem regen Austausch zwischen den Kommunen. Das Projekt hat bereits Nachahmer über die Landesgrenzen NRWs hinweg gefunden: Mit den Metropolregionen Nürnberg und Rhain.Main.Fair sowie dem Städtenetzwerk Quattro Pole rund um Saarbrücken haben sich drei weitere Großregionen auf den Weg gemacht den Titel zu bekommen.

Auch weltweit vernetzen sich die Fairtrade-Towns mit rund 2000 engagierten Kommunen in über 28 Ländern, darunter zahlreiche im globalen Süden. Engere Partnerschaft und gemeinsame Projekte bereichern die Arbeit für den fairen Handel lokal und international.

Fairtrade-Towns und die Nachhaltigkeitsziele (SDGs)

Städte und Gemeinden spielen eine entscheidende Rolle bei der Umsetzung internationaler Entwicklungsstrategien. So auch bei der Agenda 2030 und den Nachhaltigen Entwicklungszielen (Sustainable Development Goals – SDGs) der Vereinten Nationen. Die SDGs beziehen alle Länder mit ein und es werden ökonomische und ökologische Aspekte von Nachhaltigkeit und Entwicklung benannt.

Fairer Handel und nachhaltiger Konsum rücken damit noch stärker in den Fokus. Kommunen weltweit werden dazu aufgefordert, an den SDGs mitzuwirken und ihre soziale Verantwortung wahrzunehmen.

Die Kampagne Fairtrade-Towns bietet Akteuren aus der Zivilgesellschaft, der Politik und der Wirtschaft eine konkrete Handlungsoption für einen aktiven Beitrag zur internationalen Entwicklungsagenda. Als Multi-Akteurs-Projekt bietet die Fairtrade-Towns Kampagne zudem eine Plattform für neue Partnerschaften und spannende Projekte.

Pressekontakt:
Trans-Fair e.V.
Edith Gmeiner, Referentin für Presse und Öffentlichkeitsarbeit
e.gmeiner@fairtrade-deutschland.de
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Quelle: Trans-Fair