Zahl Milchbauern nahm im letzten Jahr in Deutschland um 5,6 Prozent auf 69.174 ab

Der Strukturwandel in der deutschen Milchproduktion hat sich beschleunigt. Haben im zurückliegenden Jahr 4’081 Bauern den Melkstuhl für immer an den Nagel gehängt, waren es im Jahr zuvor rund 3’200.

Für den Deutschen Bauernverband (DBV) liegen die Ursachen für die gestiegene Aufgaberate auf der Hand. „Die Preiskrise hat den Strukturwandel im Milchsektor beschleunigt“, erklärte Milchbauernpräsident Karsten Schmal gegenüber Agra-Europe. Die deutschen Milchbauern litten unter dem russischen Importembargo für Lebensmittel aus der EU sowie der erheblich niedrigeren Nachfrage nach Milchprodukten aus Nordafrika oder dem Nahen Osten.

Friedrich Ostendorff, Sprecher für Agrarpolitik der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Bundestag, sieht die sinkende Anzahl Milchbauern als Folge der Politik von Union und Bauernverband. Man habe immer vor diesem Strukturbruch gewarnt, so Ostendorff in einer Mitteilung. Der Politiker wirft Landwirtschaftsminister Christian Schmidt eine „Vogel-Strauss-Politik“ vor. Minister Schmidt habe versucht, diese Krise auszusitzen.

Während die Anzahl Milchbauern um 5,6 Prozent sank, nahm der Milchkuhbestand weniger stark ab (-1,6% auf 4’217’700 Tiere), wie das Statistische Bundesamt mitteilt.

Quelle: lid.ch