EFSA vergibt 1 Mio. Euro für innovative Forschungsprojekte

Die EFSA hat Finanzhilfen in Höhe von knapp über 1 Mio. Euro für drei innovative Forschungsprojekte zur Methodenentwicklung im Bereich der Risikobewertung vergeben. Mit der Kofinanzierung dieser Projekte unterstützt die EFSA die Weiterentwicklung der Risikobewertungsmethodik und fördert zugleich die wissenschaftliche Zusammenarbeit, Innovation und den Austausch von Fachwissen in der EU.

Insgesamt meldeten sich 28 Organisationen aus 15 europäischen Ländern, die sich zu sechs Konsortien zusammengeschlossen hatten, auf den zweiten Aufruf der EFSA zur Vergabe themenbezogener Finanzhilfen vom April 2016. Mit dem Aufruf sollte die Zusammenarbeit unter den Mitgliedstaaten sowie zwischen diesen und der EFSA durch die Bildung von Konsortien bestehend aus Organisationen im Verzeichnis nach Artikel 36 gefördert werden. Hierzu suchte die EFSA Vorschläge für innovative Projekte, die den Austausch von Wissen und Expertise weiter verbessern können.

Die geförderten Projekte

Der Aufruf umfasste drei thematische Bereiche: Methoden und Systeme zur Ermittlung neuer Lebensmittelrisiken (Los 1); integrierte Methoden für die Risikobewertung von Mykotoxin-Gemischen in Lebens- und Futtermitteln (Los 2); und ergebnisorientierte Methoden zur Bewertung der Tierseuchen- und Infektionsfreiheit (Los 3).

Die erfolgreichen Projekte sind:

  • Los 1: DEMETER – DEtermination of METrics of Emerging Risk (Bestimmung von Messgrößen für neu auftretende Risiken)
    • Hauptpartner: Stiftung Wageningen Forschung (Niederlande).
    • Partner (4): Universität Wageningen (Niederlande); Universät Newcastle upon Tyne (Vereinigtes Königreich); Bundesinstitut für Risikobewertung (Deutschland); Nationale Behörde für die Sicherheit der Lebensmittelkette (Ungarn).
  • Los 2: MYCHIF – MYCotoxin mixtures in food and feed: Holistic, Innovative, Flexible risk assessment modelling approach (Mykotoxin-Gemische in Lebens- und Futtermitteln: ganzheitlicher, innovativer und flexibler Modellierungsansatz zur Risikobewertung)
    • Hauptpartner: Università Cattolica del Sacro Cuore (Italien).
    • Partner (6): Universität Parma (Italien); Queens University Belfast (Nordirland); Universidade do Minho (Portugal); Nationaler Forschungsrat (Italien); Istituto Superiore di Sanità (Nationales Institut für Gesundheit, Italien); Institut National de la Recherche Agronomique (Nationales Institut für Agronomieforschung, Frankreich).
  • Los 3: STOC-FREE – A Surveillance analysis Tool for Outcome-based Comparison of the confidence of FREEdom generated by control or eradication programmes (Überwachungsanalyse-Tool zum ergebnisorientierten Vergleich der Nachweissicherheit im Hinblick auf die durch Bekämpfungs- oder Tilgungsprogramme geschaffene Tierseuchen- und Infektionsfreiheit)
    • Hauptpartner: Universität Utrecht (Niederlande).
    • Partner (5): Nationales Veterinärinstitut (Schweden); Staatliche Universität Irland, University College Dublin (Irland); Staatliche Hochschule für Veterinärmedizin, Lebensmittelwissenschaft und -technik, Nantes-Atlantique (Frankreich); Friedrich-Loeffler-Institut, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit (Deutschland); Scotland’s Rural College (Vereinigtes Königreich).

Was sind themenbezogene Finanzhilfen?

Um die Exzellenz ihrer Arbeit zu gewährleisten, prüft die EFSA kontinuierlich die existierenden Risikobewertungsmethoden und entwickelt neue Verfahren in wissenschaftlichen Schlüsselbereichen mit Bezug zur Lebensmittelsicherheit. Diese Aufgabe kann sie jedoch nicht alleine bewältigen. Die Zusammenarbeit mit ihren Partnern in den Mitgliedstaaten ist daher einer der Schwerpunkte der EFSA im Hinblick auf den weiteren Ausbau der Risikobewertungskapazitäten in der EU.

Die EFSA schuf themenbezogene Finanzhilfen als zusätzliches Instrument zur Stärkung der wissenschaftlichen Zusammenarbeit durch die Kofinanzierung von Forschungsvorhaben. Dieses Finanzhilfeprogramm ermöglicht es führenden wissenschaftlichen Einrichtungen in den Mitgliedstaaten, als Kollektiv zu arbeiten, Wissen und Fachkenntnisse auszutauschen und dazu beizutragen, künftige Herausforderungen im Bereich der Lebensmittelsicherheit anzugehen.

Der Aufruf zur Vergabe themenbezogener Finanzhilfen von 2016 folgte der erfolgreichen Pilotauschreibung des Jahres 2015 zu neuen Ansätzen bei der Identifizierung und Charakterisierung mikrobiologischer und chemischer Gefahren. Der Pilotaufruf stieß auf das Interesse von sechs Konsortien mit insgesamt 34 Organisationen aus 14 Ländern. Finanzhilfen wurden für zwei Projekte vergeben, die sich derzeit in der Durchführung befinden:

  • INNUENDO arbeitet an einer sektorübergreifenden Plattform zur Integration der Genomik bei der Überwachung von durch Lebensmittel übertragbaren Krankheitserregern.
  • ENGAGE will Kapazitäten für die nächste Generation der DNA-Sequenzierung zur Genomanalyse in Europa schaffen.

Weitere Informationen zu themenbezogenen Finanzhilfen und bevorstehenden Ausschreibungen finden Sie auf unserer Seite zum Thema Finanzhilfen. Informationen zur Zusammenarbeit der EFSA mit nationalen Organisationen finden Sie auf unserer Seite über zuständige Einrichtungen in den Mitgliedstaaten.

Pressekontakt:
Medienstelle der EFSA
Tel. +39 0521 036 149
E-mail: Press@efsa.europa.eu

Quelle: EFSA