Für eine nachvollziehbare Nährwertprofil-Ampel

Statement von Klaus Müller, Vorstand des vzbv, zum Industrie-Vorschlag für eine Ampelkennzeichnung von Lebensmitteln.

Sechs führende multinationale Lebensmittelunternehmen (Unilever, Mars, Nestlé, Coca-Cola, PepsiCo, Mondelez) stellen am heutigen Mittwoch eine von ihnen konzipierte farbig unterlegte Nährwertkennzeichnung (Ampel) vor. Sie soll auf der Vorderseite von Lebensmittelverpackungen abgebildet werden. Der Haken: Die Menge an Zucker, Fett und Salz wird nicht pro 100 ml bzw. 100 g bewertet. Stattdessen wollen die Unternehmen sich auf Portionsgrößen beziehen.

Der vzbv fordert, den einheitlichen Bezugswert von 100g oder 100ml für eine bessere Vergleichbarkeit zu verwenden. Verbrauchern würde so eine echte Hilfestellung für den Produktvergleich und eine informierte Kaufentscheidung gegeben.

Hierzu Klaus Müller, Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv):

„Auch wenn die Hersteller sich erfreulicherweise nicht länger dem Prinzip einer Ampelkennzeichnung verschließen, ist der heute vorgestellte Ansatz der Hersteller auf Basis von Portionsgrößen aus Verbrauchersicht nicht akzeptabel.

Den vzbv freut es, dass große Lebensmittelhersteller endlich eingesehen haben, dass eine Ampelkennzeichnung auf der Vorderseite von Lebensmitteln Verbraucherinnen und Verbrauchern eine wichtige Hilfestellung bei ihrer Kaufentscheidung bietet. Verbraucher wünschen sich leicht nachvollziehbare Nährwertangaben auf Lebensmitteln durch die Einteilung in „grün“, „gelb“ und „rot“.

Der nun vorliegende Vorschlag ist nur auf den ersten Blick ein Durchbruch und ein Entgegenkommen auf den lange bestehenden Verbraucherwunsch für mehr Transparenz in Sachen Nährwerte.

Es gibt kein einheitliches Verständnis darüber, was „eine Portion“ ist – Menschen essen nicht immer gleich große Portionen. Die von den Herstellern vorgeschlagene Systematik ist daher nicht geeignet, Verbraucher nachvollziehbar über den Nährstoffgehalt eines Lebensmittels zu informieren. Im Gegenteil: Der Vergleich des Nährstoffgehalts verschiedener Lebensmittel wird sogar erschwert und kann in die Irre führen.“

Quelle und Pressekontakt vzbv

Kommentar hinterlassen

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert