Öffentlich-rechtliche TV-Sender titeln besonders kritisch über Lebensmittelbranche

Engel & Zimmermann AG wertet 500 Beiträge über Lebensmittel aus. Top-Themen: Qualitätschecks, kritische Inhaltsstoffe, Gesundheitsaspekte.

Wenn es um die kritische Berichterstattung über die Lebensmittelbranche geht, machen viele Sender in der Programmankündigung mit reißerischen Titeln auf, die auf eine negative Tendenz schließen lassen – und alle dieser Sender gehören zum öffentlich-rechtlichen Rundfunk. So lautet das Ergebnis einer Untersuchung der Engel & Zimmermann AG, Unternehmensberatung für Kommunikation, die auch für das Jahr 2016 wieder die Fernsehberichterstattung über Lebensmittel untersucht hat.

Von den insgesamt 498 erfassten TV-Sendungen liefen 419 auf öffentlich-rechtlichen und 79 auf privaten Kanälen. Auffällig: Insgesamt ließ fast ein Drittel (144) aller erfassten Beiträge bereits im Titel eine negative inhaltliche Tendenz vermuten.

Lebensmittelbranche
Quellen: „obs/Engel & Zimmermann AG“

Negativ formulierte Sendungstitel als Garant für Aufmerksamkeit

‚Killerkeime – Droht Gefahr aus dem Tierstall?‘, ‚Die dunkle Seite der Milch‘ oder ‚In unserem Essen versteckt – Über die Jodierung unserer Lebensmittel‘: Solche und ähnliche Sendungstitel schüren die Vermutung, dass im Beitrag eine negative Richtung bereits von vornherein feststeht. „Ein reißerischer Titel ist ein Garant für Zuschauerinteresse, den 2016 fast jede dritte Sendung für sich nutzte“, sagt Sybille Geitel, Vorstand von Engel & Zimmermann.

Besonders auffällig: Sämtliche Aufreger-Themen liefen auf öffentlich-rechtlichen Sendern, die meisten davon im NDR (32), in der ARD (21) sowie im WDR (18) und SWR (17). Hingegen war unter allen erfassten Beiträgen von privaten Sendern kein einziger mit einem kritischen Titel. Vermutlich repräsentiert dies das Selbstverständnis des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, der sich „ausschließlich dem Gemeinwohl verpflichtet“ und „insbesondere starke Informationsangebote als Markenzeichen“ betrachtet. Dementsprechend senden ARD, ZDF und ihre Regional- und Spartensender wesentlich häufiger Reportagen, Ratgeber- und Verbrauchersendungen als private Anbieter.

Und dass gerade Verbrauchermagazine oft kritisch berichten, zeigen die Ergebnisse: Die meisten Beiträge mit Negativ-Titeln erschienen im Rahmen des Formats NDR Markt (22). An zweiter und dritter Stelle folgten die Sendungen mEx – Das Marktmagazin (13) und MARKTCHECK (11) und mit etwas Abstand X:enius, W wie Wissen, Plusminus und 45 min. Formate wie Galileo auf ProSieben oder Abenteuer Leben von Kabeleins hingegen stellen bei Lebensmittelthemen eher den Unterhaltungswert und Service-Aspekte in den Mittelpunkt: Häufige Inhalte waren hier zum Beispiel Food-Trends oder Wissensthemen.

Häufigste Themen zur Lebensmittelbranche: Qualitätschecks, kritische Inhaltsstoffe und Gesundheitsaspekte

Ob Würstchen, Tee oder Schokopudding, Fastfood oder Bio-Produkte – alles wird für den Verbraucher getestet und verglichen. Dementsprechend standen im vergangenen Jahr Qualitäts-Checks wieder mit großem Abstand an erster Stelle. Im Gegensatz zum Vorjahr lagen allerdings nicht Verbrauchertäuschungen, sondern kritische Inhaltsstoffe bzw. Produktbelastungen auf Platz 2. So ging rund jeder achte Beitrag Themen wie keimbelastetem Gemüse, Antibiotikarückständen im Schweinefleisch oder zu hohem Zuckergehalt in Lebensmitteln nach – erwartungsgemäß in meist negativem Tonfall.

Demgegenüber stehen auf Platz 3 Beiträge, die sich auf mehrheitlich neutrale Weise mit Gesundheitsaspekten befassten. Betrachtet man ausschließlich die negativ betitelten Beiträge, so fällt auf: Mit einem Anteil von 20 Prozent davon scheint ein Großteil der öffentlich-rechtlichen Kritik nach wie vor die Fleischbranche zu treffen. Molkereiprodukte folgen an zweiter Stelle. Neu mit an der Spitze der Aufreger: die Obst- und Gemüsebranche auf dem dritten Platz.

Über das TV-Monitoring

Über das gesamte Jahr hinweg hat die Engel & Zimmermann AG die im Fernsehen ausgestrahlten Beiträge – Verbrauchermagazine, Reportagen, Talkshows, Dokumentationen und weitere Formate quer über alle Fernsehsender – rund um die Lebensmittelindustrie ausgewertet. Wiederholungen wurden nicht mitgezählt.

Insgesamt flossen diesmal 498 TV-Beiträge in die Auswertung ein – die Engel & Zimmermann AG erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Ein besonderer Service der Unternehmensberatung für Kommunikation ist der wöchentliche TV-Newsletter, in dem food-relevante Sendungen angekündigt werden. Dieser wird jeden Montag erstellt. Interessenten können sich über diesen kostenlosen TV-Newsletter unter c.wolfram@engel-zimmermann.de jederzeit informieren und anmelden.

Weitere Ergebnisse der Untersuchung:
Engel & Zimmermann AG
Unternehmensberatung für Kommunikation
Christian Wolfram
Am Schlosspark 15, 82131 Gauting bei München
Tel.: 089 – 8 93 563 558
E-Mail: c.wolfram@engel-zimmermann.de

Quelle: Engel & Zimmermann AG, übermittelt durch news aktuell

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