Nielsen-Studie: Mehr als jeder Vierte versucht regelmäßig Superfoods in seine Ernährung einzubringen. Hauptgrund für Superfood-Ernährung ist die eigene Gesundheit. 40 Plus, Großstädter, hohes Einkommen: Das ist der deutsche Superfood-Käufer.
Chia, Matcha, Goji Beeren & Co. etablieren sich immer stärker. Der Trend Superfood hält nicht nur an, sondern entwickelt sich rasant. Jeder vierte deutsche Verbraucher gibt an, sein Essen mit Superfoods anzureichern. Das ist das Ergebnis der Superfood-Studie von Nielsen, einem globalen Performance Management Unternehmen, das Informationen und Erkenntnisse zum Medien- und Konsumverhalten von Verbrauchern liefert. Darin wurden mehr als 1.500 Verbraucher aus dem Nielsen Haushaltspanel zu ihren Einstellungen zu Superfoods befragt sowie zusätzlich über 500 deutsche Verbraucher, warum sie sich für alternative Ernährungsstile entscheiden und was sie dazu antreibt. 40 Prozent ändern ihr Ernährungsverhalten, weil das Bewusstsein über den Zusammenhang zwischen Gesundheit und Ernährung gestiegen ist.
„Immer mehr Deutsche interessieren sich für eine bewusste Ernährung. Superfood ist in den Augen vieler Verbraucher eine gute Möglichkeit, sich bewusster und gesünder zu ernähren. Der Zusammenhang zwischen Gesundheit und ihrer Ernährung wird ihnen immer bewusster. Man kann auch sagen, die Deutschen optimieren ihr Essen!“, erklärt Anne-Kathrin Haubert, Expertin für Bewusste Esser und Senior Business Consultant bei Nielsen.
Chia-Samen mit Umsatzpower
Das zeigen auch die Verkaufszahlen: Seit Anfang 2016 die Superfood-Produkte fast flächendeckend im deutschen Lebensmitteleinzelhandel verfügbar sind. Der Verkauf hat sich rasant entwickelt und das Angebot an Superfood-Produkten hat sich 2016 im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt. Das macht sich beim Umsatz stark bemerkbar: Während der Umsatz mit Superfood 2014 in Deutschland noch bei 1,5 Millionen Euro (MAT KW49 2014) lag, erreichen die Produkte 2016 schon 42,6 Millionen Euro (MAT KW48 2016). Die Deutschen geben 2016 pro Kopf also umgerechnet fast 45-mal mehr für Superfood aus als noch 2014. Dies liegt vor allem daran, dass es mehr Superfood-Produkte in den Geschäften gibt als im Jahr zuvor und immer mehr neue Kunden zugreifen. Die Superfood-Esser geben im Schnitt rund 21 Euro pro Jahr dafür aus.
Für dieses Umsatzwachstum sorgen vor allem die Chia-Samen. „Das liegt auch daran, dass viele Drogeriemärkte und Discounter Eigenmarken in ihr Sortiment aufgenommen haben. Insgesamt machen Chia-Samen rund 63 Prozent des Umsatzanteils an Superfood aus“, ordnet Anne-Kathrin Haubert ein. Danach kommen Trockenfrüchte wie Goji oder Aronia Beeren und Nahrungsergänzungspulver wie Spirulina, Moringa oder Weizengras.
Superfood als Kaufargument und der deutsche Superfood-Käufer
Fast jeder zweite Konsument legt beim Lebensmitteleinkauf Wert auf den gesundheitsfördernden Nutzen eines Produkts. Damit rücken Superfoods in den Fokus der Aufmerksamkeit und Produkte, die diese enthalten, erregen das Interesse jedes achten Deutschen (13 %). Anne-Kathrin Haubert: „Auch Lebensmittel, die mit Superfood angereichert werden, spielen eine immer wichtigere Rolle.“ Ob im Müsli (51 %), in Backwaren (49 %) oder sogar in Süßwaren (23 %) – die Deutschen finden den Zusatz von Superfood auch bei anderen Produkten interessant.
Die Studie zeigt zudem, wie der deutsche Superfood-Käufer aussieht. Es sind verstärkt Paare oder Familien mittleren Alters (40 – 49 Jahre), wohlhabend und bereits „Gesund-Esser“. Sie zeichnen sich durch eine erhöhte Affinität zu Bio aber auch zu vegetarischen Alternativen aus.
Die Wiederentdeckung des deutschen Superfoods
„Wir beobachten derzeit eine Art zweite Superfood-Welle“, so Anne-Kathrin Haubert. Zu Superfood zählen nämlich nicht nur exotische Lebensmittel wie Chia-Samen, Goji-Beeren, Matcha oder Moringa. Hinzu kommen immer mehr lokale Superfoods wie Brennnessel oder Leinsamen. Während in der ersten Welle vor allem eher exotische Lebensmittel gefragt waren, sieht man immer mehr regionale Superfoods in den Regalen der Händler. Verbraucher entdecken beispielsweise lokale Powerkörner wie Leinsamen, als heimische Alternative zu Chia-Samen, wieder. Auch der bewusste Griff zur Heidelbeere statt zu Acai-Beeren wird wieder immer beliebter.
„Das bedeutet aber nicht, dass damit schon das Ende der exotischeren Superfoods eingeläutet wird. Die Verbraucher sind offen für Neues und setzen auf Vielfalt. Die zunehmende Beachtung der Konsumenten von Regionalität und damit verbunden auch die Rückbesinnung auf Tradition rückt kommend aber auch deutsche Superfoods verstärkt in das Verbraucherinteresse – und begründet damit eine neue Erweiterung der Gesundheits-Trends“, so Anne-Kathrin Haubert. Die regionale Herkunft von Produkten ist für 51 Prozent der Verbraucher ein ausschlaggebendes Einkaufsargument.
Über die Nielsen Superfood-Studie
Für die Nielsen Superfood-Studie wurden im ersten Halbjahr 2016 das Einkaufsverhalten von über 1.500 deutsche Verbraucher aus dem Nielsen Haushaltspanel untersucht. Zudem wurden im Rahmen einer globalen Studie mehr als 500 Deutsche befragt, wie zu alternativen Ernährungsstilen stehen und was sie dazu motiviert.
Über Nielsen
Nielsen Holdings plc (NYSE: NLSN) ist ein globales Performance Management Unternehmen, das ein umfassendes Verständnis darüber liefert, was Konsumenten sehen (Watch) und was sie kaufen (Buy). Der Watch-Bereich bietet Medien und Werbungtreibenden Reichweitenmessungen über alle Endgeräte hinweg an, auf denen Content – Video, Audio und Text – konsumiert werden kann.
Im Buy-Bereich bietet Nielsen Herstellern von Gütern des täglichen Bedarfs (Consumer Packaged Goods) und Händlern Erkenntnisse über die Performance im Einzelhandel. Indem die Informationen aus Watch und Buy sowie anderen Datenquellen integriert werden, liefert Nielsen seinen Kunden nicht nur Messungen und Insights auf höchstem Niveau, sondern auch Analysen, die nachhaltig zur Optimierung der Unternehmensleistung beitragen. Nielsen, ein S&P 500 Unternehmen, ist in mehr als 100 Ländern aktiv und deckt so mehr als 90 Prozent der weltweiten Bevölkerung ab. Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.nielsen.de.
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Quelle: Nielsen