Entscheidung über Glyphosat vertagt

Über die Verlängerung der Zulassung des Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat in der EU soll im Herbst entschieden werden.

Zwar fand am 19.07.2017 im zuständigen Ausschuss eine Debatte über den entsprechenden Vorschlag der EU-Kommission, die Chemikalie für weitere zehn Jahre zu genehmigen, statt, aber es wurde nicht darüber abgestimmt. Die Lizenz läuft zum Jahresende aus.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO stufte Glyphosat als wahrscheinlich krebserregend ein. Nach einer Studie der europäischen Chemikalienagentur Echa hält die EU-Kommission die Substanz jedoch für sicher.

Der zuständige EU-Kommissar Vytenis Andriukaitis sagte am Montag, die Kommission werde die Lizenz nicht ohne Zustimmung der EU-Länder erneuern. Ob diese zustande kommt, ist ungewiss.

Sowohl Deutschland als auch Frankreich und wollen sich womöglich enthalten. In Berlin sind sich das Landwirtschafts- und das Umweltministerium uneins. Bundesumweltministerin Barbara Hendricks ist gegen den Einsatz von Glyphosat, weil der Stoff Nahrungsnetze und die biologische Vielfalt schädige. Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt ist für eine weitere Zulassung. Frankreich hat generell Bedenken gegen die Anwendung giftiger Pflanzenschutzmittel. [mbu]

Quelle: DNR