Mit Biozid (Fipronil) belastete Eier: Zwei weitere Chargen identifiziert, die auch in NRW in den Handel gelangten

Aktualisierung 01.08.17; 18.30 h

Bei einer weiteren Eier-Packstation im Kreis Borken wurden Eier von zwei niederländischen Betrieben ermittelt, die mit dem Biozid Fipronil belastet und in den Handel gelangt sind. Die Stempelaufdrucke der neu hinzugekommenen Betriebe lauten:
0-NL 4392501 und 0-NL 4385501. Die erforderlichen Rückrufmaßnahmen wurden unverzüglich eingeleitet. Die genauen Legedaten und die Anzahl der in den Handel gelangten Eier werden derzeit noch ermittelt.

Bereits am vergangenen Sonntag (30.Juli 2017) wurden Eier aus niederländischen Betrieben, die in Nordrhein-Westfalen vertrieben wurden, mit folgenden Stempelnummern zurückgerufen: 1-NL 4128604 und 1-NL 4286001.
Die Legedaten dieser Eier liegen zwischen dem 09. bis 21. Juli 2017. Insgesamt etwa 2,9 Millionen Eier mit diesen Stempelnummern wurden nach NRW geliefert, davon gelangten etwa 875.000 Eier in den Handel.

Die Überwachungsbehörden in den Niederlanden haben ebenfalls weitere mit Fipronil belastete Eier identifiziert. Es handelt sich hierbei um Eier, die in den Niederlanden in den Verkauf gelangt sind. Die niederländischen Behörden empfehlen, Eier mit dem Stempelaufdruck X-NL-40155XX nicht zu verzehren. Verbraucherinnen und Verbraucher, die in den vergangenen Tagen Eier in den Niederlanden beziehungsweise im Grenzgebiet gekauft haben, sollten den Stempelaufdruck ihrer Eier kontrollieren.

Sollte es sich um Eier mit dem genannten Stempelaufdruck handeln, werden die Verbraucherinnen und Verbraucher gebeten, diese Eier nicht zu verzehren, sondern über den Restmüll zu entsorgen. Bei weiteren Eiern raten die niederländischen Behörden vom Verzehr durch Kinder ab.

Übersicht über alle Stempelnummern der belasteten niederländischen Eier

Auf Grundlage einer Stellungnahme des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) sind bei Gehalten bis 0,72 mg/kg Ei keine gesundheitlichen Risiken zu erkennen. In den nach NRW gelieferten Eiern lagen die Werte deutlich darunter, so dass laut BfR bei normalem Verzehr nicht von einem gesundheitlichen Risiko auszugehen ist. Fipronil ist ein Phenylpyrazol und wird vielfach als Pflanzenschutzmittel und Biozid genutzt.

In der Tiermedizin wird es als Mittel gegen Flöhe und Zecken bei Hunden und Katzen eingesetzt. Die Anwendung bei lebensmittelliefernden Tieren ist nicht erlaubt. Weil der Stoff Fipronil nicht in Bereichen der Erzeugung von Lebensmitteln eingesetzt werden darf, müssen alle damit belasteten Erzeugnisse, unabhängig von der Höhe der Belastung, aus dem Verkehr genommen werden.

NRW wurde über das Schnellwarnsystem am vergangenen Freitagabend (28. Juli 2017) über die Lieferungen aus den Niederlanden informiert. Am Samstagmorgen hat der Kreis Borken die erste betroffene Packstelle überprüft und alle weiteren Schritte eingeleitet.

Weitere Informationen:

Quelle: umwelt.nrw