Egal ob süßer Toast am Morgen, ein belegtes Brötchen für unterwegs oder knuspriges Baguette zum Grillen am Abend – Brot ist für viele fester Bestandteil des täglichen Speiseplans. Allerdings ist Brot auch eines der Lebensmittel, die besonders oft in der Tonne landen. Der häufigste Grund dafür ist: Schimmel. An feucht-warmen Sommertagen ist Brot dafür besonders anfällig. Die Initiative Zu gut für die Tonne! des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft gibt Tipps, wie Brot auch im Sommer lange frisch bleibt.
Fängt Brot an zu schimmeln, bleibt leider nur noch der Weg in die Tonne. Denn Schimmelsporen sind mit bloßem Auge oft nicht zu erkennen und könnten sich bereits im gesamten Laib ausgebreitet haben. Um die beliebte Teigware vor der Tonne zu retten gilt es daher, Schimmel vorzubeugen. Das oberste Gebot hierbei ist: Sauberkeit. Arbeitsflächen, Schneidebretter oder Behälter liefern einen optimalen Nährboden für Keime, die sich bei sommerlichen Temperaturen besonders schnell vermehren. Brotreste und Krümel sollte man deshalb regelmäßig entfernen und den Brotbehälter einmal pro Woche gründlich reinigen. Um schädliche Keime abzutöten, braucht es dabei jedoch keine teuren Spezialmittel – es genügen Wasser und Essig.
Ohne Plastiktüten: Brot richtig lagern
Mindestens genauso wichtig wie die Sauberkeit ist der richtige Ort zum Aufbewahren. Luftig und trocken sollte er sein. Denn wenn die Umgebung zu feucht ist und die Luft nicht zirkulieren kann, steigt die Gefahr, dass sich Wasser ansammelt und Schimmel bildet. Im Falle von Brot wird das zusätzlich durch den Vorgang der sogenannten Retrogradation begünstigt. Dabei gelangt Wasser aus dem Inneren des Brotes nach außen an die Oberfläche, wo es verdunstet. Kann es das nicht, bilden sich schnell Keime. Deshalb sind Plastiktüten und andere luftdichte Behälter zum Aufbewahren von Brot nicht geeignet.
Auch handelsübliche Papierbeutel sind nicht ideal. Sie entziehen dem Brot Feuchtigkeit und lassen es schneller altern. Dasselbe gilt für den Kühlschrank – mit einer Ausnahme: Bei hohen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit kann es mitunter sinnvoll sein, Brot im Kühlschrank zwischenzulagern, damit es nicht zu schnell schlecht wird.
Optimal lagert Brot bei Zimmertemperatur in speziellen Brottöpfen aus Keramik oder Ton. Sie sind atmungsaktiv, sorgen für einen guten Austausch von Luft und Feuchtigkeit und verhindern auf diese Weise sowohl das Entstehen von Schimmel als auch ein vorzeitiges Austrocknen. Außerdem sollte angeschnittenes Brot immer mit der Schnittseite nach unten aufbewahrt werden. So bleibt es länger frisch.
Sauerteig und Schrot vor Weizen und Hefe
Ein allgemeiner Grundsatz, um ein Verderben zu verhindern, lautet: Lebensmittel schnell verbrauchen sowie öfter und in kleinen Mengen einkaufen gehen. Das gilt für frische Produkte wie Brot generell und im Sommer ganz besonders. Beim Einkaufen hilft es zudem, die Haltbarkeit der verschiedenen Sorten zu beachten. Die zwei wichtigsten Faustregeln dazu lauten: Helles Brot verdirbt schneller als dunkles.
Und zweitens: Je höher der Anteil an Roggen, Vollkornmehl, Schrot und/oder Sauerteig, desto länger bleibt das Brot frisch. Am empfindlichsten sind Brotsorten mit einem hohen Weizenanteil. Weißbrot zum Beispiel hält sich selbst bei guter Lagerung nur ein bis drei Tage. Roggenschrot- und Roggenvollkornbrote hingegen sind bedenkenlos bis zu sieben Tage genießbar.
Wer einmal zu viel gekauft hat, kann frisches Brot ohne Probleme im Tiefkühlbeutel einfrieren und bei minus 18 Grad für bis zu drei Monate aufbewahren. Das geht am Stück ebenso wie in Scheiben geschnitten. Letztere lassen sich ganz einfach im Toaster rösten. Ein Laib Brot braucht bei Zimmertemperatur etwa fünf Stunden, um aufzutauen.
Upcycling: Kreative Ideen für Brotreste
Und was tun, wenn das Brot im Sommer zu schnell trocken wird? Dann muss es dennoch nicht in der Tonne landen. Mit ein wenig Wasser eingerieben lässt es sich in wenigen Minuten im Backofen aufbacken – und schmeckt dann fast so lecker wie am ersten Tag. Man kann altbackene Brotreste aber nicht nur auffrischen, sondern mithilfe von kreativen Resterezepten weiterverarbeiten und sogar aufwerten – zum Beispiel zu süßem Semmelschmarrn, Semmelbröseln oder sommerlichen Brotsalaten. Diese und weitere Ideen zum Upcycling von Resten finden sich in der Online-Rezeptesammlung von Zu gut für die Tonne!.
Initiative Zu gut für die Tonne!
Pro Person und Jahr werfen wir rund 55 Kilogramm Lebensmittel in die Tonne. Und das sind nur die Abfälle, die in den Privathaushalten anfallen. Wie sich Lebensmittelabfälle reduzieren lassen, zeigt die Initiative Zu gut für die Tonne! des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft. Akteure aus Industrie, Handel, Gastronomie und Landwirtschaft sowie Verbraucherverbänden, Kirchen und NGOs unterstützen die Initiative. Unter www.zugutfuerdietonne.de finden sich Tipps zu Lebensmittellagerung und -haltbarkeit, Fakten zur Lebensmittelverschwendung sowie Rezepte für beste Reste.
Pressekontakt:
Zu gut für die Tonne!
Eine Initiative des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft
Telefon: +49 (0)228 996845-7340
kontakt@zugutfuerdietonne.de
Quelle: Zu gut für die Tonne!