Wird die traditionelle Handwerkskunst von industrieller Massenproduktion verdrängt? Ist die deutsche Brotkultur vom Aussterben bedroht?
„Der Mythos vom deutschen Brot“ ist am Sonntag, 26. Januar 2020, 16.30 Uhr, Thema bei der ZDF-Umweltreihe „planet e.“. Autor Erik Hane besucht Traditionsbäckereien und Backfabriken: Welche Unterschiede gibt es zwischen Broten vom Bäcker und aus der Fabrik? Und sind die Fertigbackwaren per se schlechter als die Handwerksware? Die „planet e.“-Dokumentation ist ab Samstag, 25. Januar 2020, 9.30 Uhr, für ein Jahr in der ZDFmediathek verfügbar.
Mehl, Wasser, Salz und Hefe: Nur vier Grundzutaten braucht es für ein gutes deutsches Brot. Daraus backen Bäcker in Deutschland rund 3200 verschiedene Brote. Diese einzigartige Vielfalt macht die deutsche Brotkultur zum UNESCO-Weltkulturerbe. Doch mittlerweile kaufen die Deutschen rund zwei Drittel aller Brote nicht mehr beim Bäcker, sondern in Supermärkten und Discountern ein.
Mit preiswertem und frisch aufgebackenem Brot zu jeder Tageszeit zielen die Backstationen auf die Bequemlichkeit der Kunden. Und das hat Folgen. „Die Branche steht vor einem tiefgreifenden Strukturwandel“, sagt Michael Wippler vom Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks. Bäcker müssten sich spezialisieren und ihre Nische suchen. Denn auch das Brot aus dem Supermarkt sei inzwischen qualitativ nicht zu beanstanden.
Mit frischen Snacks, gutem Service und traditionell hergestellten Broten antwortet die Bäckerei Plentz aus Brandenburg auf den Strukturwandel: „Jeder Handwerksbäcker braucht ein klares Profil. Neben einem großen Sortiment bieten wir unseren Kunden auch individuell hergestellte Backwaren wie unser Holzofenbrot“, erklärt Juniorchef Max Schöppner. Mit dieser Strategie sieht er die billigere Konkurrenz durch den Lebensmittel-Einzelhandel relativ gelassen.
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„planet e.“ in der ZDFmediathek
Quelle: ZDF, übermittelt durch news aktuell