Die Menschheit ist zunehmend auf der Suche nach Alternativen zu Fleisch in der Ernährung: Ressourcenknappheit, Klimafragen und die wachsende Weltbevölkerung lässt die Wissenschaft vorpreschen und einfach vermehrbare Alternativen als Proteinquelle testen.
Algen haben einen Nachteil: der Ekeleffekt, den alleine das Wort „Algen“ in Zusammenhang mit „in den Mund nehmen“ bei einigen Verbrauchern auszulösen vermag. Doch Algen haben auch einen unbestreitbaren Vorteil: sie lassen sich unabhängig von der insgesamt nutzbaren Ackerfläche produzieren.
Nun sind deshalb Spirulina-Algen in den Focus von Wissenschaftlern der Universität Göttingen geraten. Ihre Bekanntheit als Nahrungsergänzungsmittel kann nach Aussagen der Forscher helfen, die mögliche Ablehnung zu überwinden. Deshalb packten die Forscher sie zusammen mit Zitrone und Basilikum in die Füllung von Nudeln und boten sie freiwilligen Testern zur Verköstigung an.
Das Ergebnis: Tomate-Spirulina, Rote-Bete-Ingwer-Spirulina landeten eindeutig auf den hinteren Plätzen. Der Basilikum-Zitrone-Variante wurde der Vorzug gegeben. Interessant ist der Ansatz, sich über konkrete Zubereitungsrezepte der Ablehnungsschranke der Verbraucher zu nähern. Deshalb ist die Sensorik-Forschung in Göttingen sicher ein wichtiger Baustein zur Erschließung alternativer Nahrungsquellen für immer mehr Menschen auf der Erde.
- https://doi.org/10.1016/j.foodqual.2020.103933
- http://www.uni-goettingen.de/de/3240.html?id=5857
Quelle: Friederike Heidenhof, BZfE