In der sommerlichen Hitze ist jede Form der Abkühlung sehr willkommen. So möchten die meisten bei Temperaturen über 30 Grad oder schweißtreibendem Sport am liebsten zu eiskalten Getränken greifen. Doch in heißen Ländern trinken viele Menschen stattdessen warmen Tee in kleinen Schlucken, um sich abzukühlen. Daher stellt sich die Frage: Was sollte man an heißen Tagen trinken oder essen?
Besser warme oder kalte Getränke?
Das Verlangen im Sommer etwas Eiskaltes zu trinken, ist groß, aber nicht sehr hilfreich. „Einige Studien konnten zeigen, dass kalte Getränke länger im Magen verbleiben. Der Kältereiz bewirkt, dass sich die Magenbewegung verändert und der Mageninhalt dadurch langsamer in den Dünndarm gelangt“, sagt Dr. Annette Neubert, Ernährungswissenschaftlerin im Nestlé Ernährungsstudio. „Zudem weisen Untersuchungen darauf hin, dass kalte Getränke im Dünndarm langsamer aufgenommen werden als warme Getränke.
Allerdings ist dieser Effekt insofern nicht ausschlaggebend, da die Flüssigkeit bereits im Magen erwärmt wird und den Dünndarm mit beinahe Körpertemperatur erreicht.“ Im Gegensatz dazu führen warme Getränke zu erweiterten Blutgefäßen im Magen und Darm. Dadurch werden sie etwas schneller als kalte Flüssigkeiten ins Blut aufgenommen und können auf diese Weise Wasserverluste rascher ausgleichen. Achtung: Zu schnelles Trinken, eiskalte Getränke und große Mengen an Flüssigkeit auf einmal können zu Beschwerden des Magen-Darm-Traktes führen.
Um den Magen nicht zu verstimmen und die Flüssigkeit möglichst schnell in den Darm zu bekommen, sind an heißen Tagen lauwarme bis warme Getränke, wie Tee, besser geeignet. Wer bei Hitze etwas Warmes trinkt, kommt zwar auch ins Schwitzen, jedoch kühlt der verdunstende Schweiß auf der Haut den Körper, ohne den Kreislauf zu belasten.
Flüssigkeitsverluste ausgleichen
Ausreichend zu trinken, ist wichtig, da der Körper für alle Lebensvorgänge Flüssigkeit benötigt. So muss das über Haut, Atem, Harn und Stuhl verloren gegangene Wasser wieder aufgenommen werden. Bei Hitze und Sport kann der Bedarf auf mehr als das Doppelte ansteigen. „Bereits ein leichter Flüssigkeitsmangel von zwei Prozent kann die Konzentration und Leistungsfähigkeit vermindern, da sich die Durchblutung von Muskeln, Gehirn und anderen Organen verschlechtert“, erklärt Dr. Annette Neubert.
„Deshalb sind täglich 1,5 bis 2 Liter Flüssigkeit empfehlenswert, an heißen Tagen auch mehr. Als Durstlöscher eignen sich vor allem kalorienfreie und kalorienarme Getränke, wie Mineralwasser, Fruchtsaftschorlen im Verhältnis von drei Teilen Wasser und einem Teil Saft oder ungesüßte Kräuter- sowie Früchtetees.“
Essen bei Hitze
Wasserreiche Lebensmittel sind besonders zu empfehlen: Sie liefern jede Menge Flüssigkeit und liegen nicht schwer im Magen. So ist zum Beispiel Eisbergsalat mit knapp 95 Prozent Wassergehalt und nur 13 Kalorien pro 100 Gramm ideal für den Sommer und die Strandfigur. Eisbergsalat lässt sich zudem wunderbar mit anderen wasserreichen Gemüsesorten, wie Tomaten und Gurken, kombinieren. Bei den Obstsorten punktet besonders die Wassermelone mit einem Wassergehalt von über 90 Prozent und 38 Kalorien pro 100 Gramm. Laut der traditionellen ayurvedischen Ernährung wirken auch Milchprodukte, wie Joghurt, kühlend. Tatsächlich weisen Joghurt, Quark & Co. hohe Wassergehalte auf und sind somit gut für eine ausgeglichene Flüssigkeitsbilanz.
Dont´s an heißen Tagen
An warmen Sommertagen erfreut sich ein kühles Bier großer Beliebtheit. Doch vertragen sich Hitze und Alkohol meist gar nicht. Bei hohen Temperaturen verliert der Körper ohnehin viel Flüssigkeit, wobei der Alkohol aufgrund seiner entwässernden Wirkung dies noch verstärken und im schlimmsten Fall zu Kreislaufproblemen führen kann. Zudem belastet der Alkohol in Kombination mit hohen Temperaturen und Sonneneinstrahlung den Kreislauf zusätzlich, indem sich die Gefäße erweitern. Besonders im Sommer sollte daher jeder seine Grenzen kennen. Auch sinkt an heißen Tagen oft das Verlangen nach scharfen Speisen.
„Studien konnten beobachten, dass das in der Chilischote enthaltende Capsaicin die Körpertemperatur erhöhen kann. Dies gilt auch für Stoffe im schwarzen Pfeffer. Sie wirken sich positiv auf die Sekretion von Verdauungssäften aus, kurbeln allerdings die Schweißproduktion noch zusätzlich an. Wer nicht noch mehr schwitzen möchte, sollte scharfe Gerichte daher eher an den etwas kühleren Tagen essen“, empfiehlt Dr. Annette Neubert. Vorsicht bei rohen tierischen Lebensmitteln! Besonders rohe Eier, beispielsweise in Tiramisu oder Mayonnaise, aber auch roher Fisch und rohes Fleisch, wie Tatar, sind besonders anfällig für Salmonellen und andere Bakterien, die wiederum zu Verdauungsbeschwerden und Durchfallerkrankungen führen können.
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Quelle: Nestlé Ernährungsstudio