Menge der recycelten Verpackungen steigt

Das Verpackungsgesetz zeigt Wirkung: 2019 stieg die Menge der recycelten Verpackungen im Vergleich zum Vorjahr um 13 Prozent. Über alle Materialfraktionen hinweg wurden 5,3 Millionen Tonnen Verpackungen verwertet.

Eine deutliche Steigerung wurde mit über 50 Prozent bei der werkstofflichen Verwertung von Kunststoffen verzeichnet. Diese Zahlen veröffentlichte die Stiftung Zentrale Stelle Verpackungsregister (ZSVR) Ende November 2020 in ihrem „Jahresbericht zur Transparenz beim Verpackungsrecycling“. Laut Vorstand Gunda Rachut sind Verpackungen der am besten dokumentierte Stoffstrom in Deutschland. Die Sammlung, Sortierung und Verwertung gebrauchter Verkaufsverpackungen erfolgt in Deutschland über die dualen Systeme. Sie sammeln jährlich rund 6,2 Millionen Tonnen Verpackungsabfälle. Davon stammen rund 2,5 Millionen Tonnen aus den Gelben Säcken und Tonnen. Mit ihrer Kampagne „Mülltrennung wirkt“ klären sie über die richtige Mülltrennung auf.

Axel Subklew, Sprecher der Kampagne „Mülltrennung wirkt“: „Fast zwei Jahre nach Einführung des neuen Verpackungsgesetzes zeigen sich die ersten positiven Auswirkungen. Die Stiftung Zentrale Stelle Verpackungsregister (ZSVR) zieht ein positives Resümee für das Recycling in Deutschland. Besonders erfreulich ist die deutliche Steigerung der recycelten Verpackungsmengen insbesondere im Bereich der Kunststoffe. Dazu tragen auch die Verbraucherinnen und Verbraucher bei. Nur mit der richtigen Trennung der Abfälle können wir die Recyclingquoten verbessern. Und die aktuellen Zahlen zeigen deutlich: Mülltrennung wirkt!“

Abb.: Kampagnenbüro „Mülltrennung wirkt“

Fast 60 Prozent aller Kunststoffverpackungen aus dem Gelben Sack und der Gelben Tonne werden werkstofflich verwertet und können für neue Verpackungen und Produkte eingesetzt werden. Von den Verpackungen aus Glas sowie denen aus Papier, Pappe oder Karton wurden 2019 sogar über 80 Prozent recycelt. Aluminium- und Eisenmetallverpackungen erfüllten eine Recyclingquote von über 90 Prozent. Durch das Recycling dieser Verpackungsmengen können mehrere Millionen Tonnen an Primärrohstoffen eingespart werden. Die Verwertungsmengen bei Glas stiegen um 5,8 Prozent, bei Papier, Pappe und Karton um 31,7 Prozent und bei den Leichtverpackungen um 6,7 Prozent.

Gunda Rachut, Vorstand der Stiftung Zentrale Stelle Verpackungsregister (ZSVR): „Die Recyclingmengen haben zwei Treiber: Die höheren Quoten des Verpackungsgesetzes und die höheren Mengen, die an Systemen beteiligt werden.“ Das Verpackungsregister LUCID bringt Transparenz in den Markt, legt positive Entwicklungen ebenso wie Schwachstellen dar. Rachut resümiert: „Verpackungen sind damit der am besten dokumentierte Stoffstrom in Deutschland. Die Transparenz bietet die Grundlage für die Politik, um kluge und nachhaltige Weiterentwicklungen im Sinne der Abfallhierarchie zu kreieren.“

In Deutschland gilt, dass der Hersteller eines Produkts für die Verpackung die Produktverantwortung übernimmt. Die Umsetzung erfolgt über das Verpackungsgesetz (VerpackG), das im Januar 2019 in Kraft getreten ist. Die Ziele, wie u. a. die Erfüllung der Recyclingquoten, die bis 2022 erneut angehoben werden, und die finanzielle Förderung von nachhaltigeren Verpackungen, werden durch die Stiftung Zentrale Stelle Verpackungsregister (ZSVR) in Osnabrück überwacht. Die ZSVR führt ein Register der Produktverantwortlichen aus Industrie und Handel, kontrolliert die dualen Systeme und sorgt so für mehr Transparenz und Kontrolle beim Verpackungsrecycling.

Über die dualen Systeme

Die dualen Systeme in Deutschland organisieren die Sammlung, Sortierung und Verwertung gebrauchter Verkaufsverpackungen, damit die vom Gesetzgeber vorgeschriebenen Recyclingquoten erreicht werden. Aktuell sind es zehn privatwirtschaftlich organisierte Systeme, die mit ihren Dienstleistern aus der Entsorgungs- und Recyclingbranche diese Aufgabe erfüllen. Grundlage für die Arbeit der dualen Systeme ist das Verpackungsgesetz.

Quelle: Kampagnenbüro „Mülltrennung wirkt“