Gefahr im Schweinestall: Ein Forschungsvorhaben soll die Ausbreitung von Salmonellen und Hepatitis-E-Viren begrenzen

Bakterien der Gattung Salmonella und das Hepatitis-E-Virus (HEV) können Mensch wie Tier infizieren. Sie führen beim Schwein häufig zu symptomlosen (subklinischen) Infektionen.

Bei Menschen und Schweinen können sie aber auch schwere und potenziell tödliche Infektionen hervorrufen. Besonders Landwirte und Tierärzte haben aufgrund ihres häufigen und intensiven Kontakts mit Schweinen ein erhöhtes Risiko einer Salmonellen- und HEV-Infektion. Das europäische Forschungsvorhaben BIOPIGEE („Biosecurity practices for pig farming across Europe“), das vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) koordiniert wird, soll nun mehr darüber herausfinden, wie das Auftreten von Salmonellen und HEV in europäischen Schweinebetrieben zu begrenzen ist. Ziel des Projekts ist es, jene Vorgehensweisen zu ermitteln, mit denen sich die Krankheitserreger am besten eindämmen lassen.

Mit verschiedenen Forschungsansätzen wird BIOPIGEE Informationen liefern, wie Schweinebestände vor Erregereintrag und Erregerverschleppung geschützt werden können. Es werden Kotproben von Schweinen aus verschiedenen Betriebstypen in den teilnehmenden Ländern zur Untersuchung auf Salmonellen und HEV gesammelt und Landwirte zu Biosicherheitsmaßnahmen auf dem Betrieb befragt. Die Zusammenarbeit mit Fachleuten, die über Erfahrungen bei der Bekämpfung dieser Erreger in Schweinebetrieben verfügen, Expertenworkshops und Literaturauswertungen werden weitere Erkenntnisse über die besten Methoden zur Bekämpfung liefern. Im Labor wird getestet, wie wirksam gängige Desinfektionsmittel gegen Salmonellen und HEV sind. Die gewonnenen Daten werden dann in mathematische Modelle eingefügt. Mit ihnen kann ermittelt werden, welche Biosicherheitsmaßnahmen gegen einen oder beide Erreger am effektivsten sind.

Das Projekt wird durch das „One Health European Joint Program“ (OHEJP) finanziert (Förderbewlligungsnummer 773830). Es bringt europäische Expertinnen und Experten zusammen, um diese beiden Krankheitserreger zu untersuchen und nützliche Informationen für die Schweinehaltung zu liefern. An dem Vorhaben sind 13 Länder und 16 Forschungseinrichtungen beteiligt, die über Fachwissen in Veterinärepidemiologie, Mikrobiologie, Veterinär- und Humanmedizin, Agronomie, Ökonometrie, Bakteriologie und Virologie verfügen. Das durch BIOPIGEE gewonnene Wissen wird in Seminaren, Website-Inhalten und einem Tool zur Entscheidungsunterstützung an interessierte Kreise weitergegeben.

Weitere Informationen zum BIOPIGEE-Projekt finden Sie auf der One Health EJP-Homepage https://onehealthejp.eu/jrp-biopigee/ oder können durch BIOPIGEE-coord@bfr.bund.de zur Verfügung gestellt werden.

Quelle: Mitteilung Nr. 003/2021 des BfR vom 1. Februar 2021