Immer mehr Betriebe mit Tierhaltung wirtschaften inzwischen ökologisch.
Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, ist laut den endgültigen Ergebnissen der Landwirtschaftszählung 2020 die Zahl der Betriebe, die ökologische Tierhaltung betreiben, in den letzten zehn Jahren um 41 % von 12 300 auf 17 300 Betriebe gestiegen. Insgesamt betrachtet war in 2020 somit auch jeder zehnte der deutschlandweit 168 800 tierhaltenden landwirtschaftlichen Betriebe ein Ökobetrieb; 2010 traf dies nur auf 6 % der Betriebe zu.
13 000 Betriebe mit ökologischer Tierhaltung hielten im Jahr 2020 Rinder. Das waren 34 % mehr Betriebe als 2010. Die ökologischen Rinderbestände sind von 2010 bis 2020 um 45 % auf 861 300 Tiere gestiegen und damit auf 8 % des gesamten Rinderbestandes. Eine weitere bedeutende Tierart in der ökologischen Tierhaltung sind die Hühner: Am Stichtag im Jahr 2020 wurden rund 8 296 900 Tiere in 5 400 Betrieben ökologisch gehalten. Der Anteil der ökologisch gehaltenen Hühner machte 2020 bundesweit 5 % des gesamten Hühnerbestandes aus (2010: 3 %).
Betriebe mit ökologischer Schweine-, Schaf- oder Ziegenhaltung sind weniger häufig vertreten: Es gab 2 700 Betriebe mit ökologischer Schafhaltung, 1 900 Betriebe mit ökologischer Ziegenhaltung und 1 600 Betriebe mit ökologischer Schweinehaltung. Die Zahl ökologisch gehaltener Schweine ist zwischen 2010 und 2020 zwar um 36 % (von 156 300 auf 212 500) gestiegen, jedoch liegt der Anteil an ökologisch gehaltenen Schweine am gesamten Schweinebestand nur bei knapp 1 %. Deutlich höher ist der Anteil der ökologisch gehaltenen Ziegen und Schafe in 2020: Sie hatten mit 51 400 Ziegen einen Anteil von 33 % und mit 243 800 Schafen einen Anteil von 13 % am jeweiligen Tierbestand insgesamt.
Jeder zehnte landwirtschaftliche Betrieb ist ein Ökobetrieb
Die Zahl der ökologisch wirtschaftenden Betriebe insgesamt ist von 2010 bis 2020 um 58 % auf 26 100 Betriebe gestiegen. Damit ist mittlerweile jeder zehnte der insgesamt 262 800 landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland ein Ökobetrieb. Diese bewirtschaften eine landwirtschaftlich genutzte Fläche von insgesamt 1 592 700 Hektar nach Grundsätzen des ökologischen Landbaus. Das entspricht einem Flächenzuwachs von 69 % gegenüber 2010.
Ökobetriebe haben ihren Produktionsschwerpunkt im Futterbau
Um einen geschlossenen Nährstoffkreislauf auf einem ökologisch wirtschaftenden Betrieb zu ermöglichen, ist die Tierhaltung an eine entsprechende Ausstattung an Weide- und Futterbauflächen gekoppelt. Daraus resultiert, dass gut die Hälfte der ökologisch wirtschaftenden Betriebe ihren Produktionsschwerpunkt im Futterbau bzw. in der Weideviehhaltung haben – hier sind 13 300 Ökobetriebe (51 %) überwiegend tätig. Diese Betriebe bewirtschaften 51 % der ökologischen landwirtschaftlich genutzten Fläche. Mit weitem Abstand folgt der Ackerbau mit 7 200 Betrieben (27 %) und 29 % der Fläche.
Weitere Informationen zu den endgültigen Ergebnissen der Landwirtschaftszählung 2020 sind im gemeinsamen Statistikportal des Bundes und der Länder zu finden. Unter anderem werden regional tiefer gegliederte Ergebnisse zum Ökologischen Landbau in Form einer interaktiven StoryMap mit dem Titel „Ökolandbau in Deutschland: Auf dem Weg aus der Nische?“ dargestellt.
Die Landwirtschaftszählung 2020 erfolgte zum Stichtag 1. März 2020. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Landwirtschaft – wie etwa die fehlenden ausländischen Saisonarbeitskräfte – sind somit nicht in den Ergebnissen enthalten.
Quelle: Statistisches Bundesamt