Blässe, Schwindel und rissige Mundwinkel gehören zu den typischen Symptomen, die auf einen Eisenmangel hindeuten können.
Foto: BARMERVerfügt der Körper langfristig über eine zu geringe Menge des Spurenelementes, kann dies schwere gesundheitliche Folgen haben. Das Spurenelement Eisen ist an vielfältigen Prozessen im menschlichen Organismus beteiligt. Beispielsweise wird es für die Sauerstoffaufnahme und -speicherung sowie die Blutbildung benötigt. Wer zu wenig Eisen über die Ernährung aufnimmt oder zu viel davon durch eine Blutung verliert, leidet schnell an einem gefährlichen Mangel. Bleibt dieser über einen längeren Zeitraum unbehandelt, bekommen Betroffene eine Eisenmangelanämie.
„Der Großteil des Spurenelementes ist im Blut an das sogenannte Hämoglobin in den roten Blutkörperchen gebunden. Besteht ein Eisenmangel, kann dies die Bildung des roten Blutfarbstoffes stören und unbehandelt zu einer Blutarmut führen. Auch die monatliche Regelblutung einer Frau oder eine verminderte Eisenaufnahme aufgrund von Erkrankungen, zum Beispiel des Magens, kann einen Mangel verursachen“, erklärt Dr. Ursula Marschall, Leitende Medizinerin bei der BARMER.
Diagnose und Therapie eines Eisenmangels
Eine Eisenarmut kann mit vielfältigen Symptomen einhergehen. Sie reichen von chronischer Müdigkeit, rissigen Mundwinkeln und Haarausfall bis zu Atemnot und Herzrasen. Sollte der Verdacht auf einen Eisenmangel bei einer Blutbildkontrolle entstehen, wird der Eisenspiegel im Blut gesondert gemessen. Im gemeinsamen Arzt-Patienten-Gespräch wird nach möglichen Ursachen geforscht. In einigen Fällen sind weiterführende Untersuchungen wie eine Magen- oder Darmspiegelung erforderlich. Bei einem leichten Eisenmangel kann bereits eine angepasste Ernährung die Beschwerden lindern.
„Bei einem sehr niedrigen Eisenspiegel reicht eine eisenreiche Ernährung nicht aus. Hier muss Eisen medikamentös zugeführt werden. Die Eisentabletten werden jedoch nicht immer gut vertragen, sodass Betroffene unter Magenschmerzen und Völlegefühl, Durchfall oder Verstopfungen leiden können. Zudem kann ein solches Präparat dazu führen, dass sich der Stuhl schwarz einfärbt“, so Marschall. Abhilfe kann hier eine Eiseninfusion bieten, die in der Arztpraxis erfolgen kann. So können die Eisenreserven des Körpers schnell aufgefüllt werden. Dies ist besonders vor operativen Eingriffen erforderlich, bei denen ein Blutverlust zu erwarten ist.
Den Eisenbedarf mit einer ausgewogenen Ernährung decken
Normalerweise genügt jedoch eine ausgewogene Ernährung, um den Tagesbedarf an Eisen zu decken. Reichhaltige Eisenquellen sind insbesondere rotes Fleisch und Fisch. Zu pflanzlichen eisenreichen Lebensmitteln zählen beispielsweise Haferflocken, Linsen, Pfifferlinge oder Nüsse. „Eine erwachsene Frau sollte etwa 15 Milligramm Eisen am Tag zu sich nehmen. In der Schwangerschaft verdoppelt sich der Bedarf, da werdende Mütter das heranwachsende Kind mit Blut versorgen müssen.
Männer benötigen hingegen lediglich 10 mg pro Tag“, empfiehlt Marschall. So enthalten etwa 200 Gramm Tofu oder 300 Gramm Rinderhackfleisch 10 mg Eisen. Jedoch kann auch die Kombination der Lebensmittel eine große Rolle spielen, da die Aufnahme von Eisen durch andere Nahrungsbestandteile gehemmt werden kann.
Quelle: BARMER