Proteinversorgung aus nachhaltigen Ernährungssystemen

Lasst uns über Tiere auf Grünland reden.

Die Frage, ob wir eine Transformation der Ernährungssysteme brauchen, ist längst beantwortet. Wie diese aber aussehen soll, ist derzeit ein intensiv diskutiertes Feld. Wie viel pflanzliches Eiweiß muss, wie viel tierisches Eiweiß kann noch dazu gehören?

Für Dr. Christian Schader vom Forschungsinstitut für biologischen Landbau in der Schweiz ist es jetzt wichtig, genau auszutarieren, in welchem Umfang die drei Strategien Effizienz (z. B. Verbesserung der Erträge), Konsistenz (Wo brauchen wir grundsätzliche Systemveränderungen?) und Suffizienz (z. B. Reduktion des Fleischverzehrs) zum Einsatz kommen. Er hält die Transformation des Ernährungssystems nur für möglich, wenn Landwirtschaft und Ernährung als Einheit gedacht werden. Die Proteinversorgung der Zukunft sei eine der Schlüsselfragen.

Schader sieht pflanzliche Proteine als die klimafreundlichste Lösung, gefolgt von Milch und Fleisch von Wiederkäuern vom Grünland. In seinem Vortrag im Rahmen des Nationalen Dialogs zum UN Food Systems Summit (FSS) zeigte er anhand von Modellberechnungen, dass 2050 nur noch ein Drittel der Proteine aus tierischen Quellen kommen würde, wenn keine Ackerfläche für den Anbau von Kraftfutter mehr genutzt würde. Hülsenfrüchte seien bisher viel zu wenig in den Fruchtfolgen vertreten. Es seien wirksame Maßnahmen nötig, die den Konsum lenken und das seien nicht die reinen Kommunikationsmaßnahmen.

Der Vortrag war Teil der Dialogveranstaltung „Zukunft Proteine – wie wir die Vielfalt auf den Teller bringen“ auf ble-live.de. Den Mitschnitt können sich Interessierte ab sofort anschauen:

Quelle: Britta Klein, www.bzfe.de