Gemeinsam essen: Was Mensch und Bonobo beim kollektiven Essen verbindet

Ein Gespräch über Rituale, Regeln und Festessen – nicht nur, aber auch bei besonderen Anlässen.

Wilde Bonobos teilen sich eine Anonidium mannii. Die Aufnahme entstand in der Demokratischen Republik Kongo. Copyright: Christian Ziegler

Ökologin Barbara Fruth und Gesundheitspsychologin Britta Renner, Projektleiterinnen am Exzellenzcluster Centre for the Advanced Study of Collective Behaviour der Universität Konstanz, forschen über gemeinsames Essen.

Eigentlich, so könnte man meinen, ist Nahrungsaufnahme etwas Individuelles. Jeder könnte doch für sich Sorge tragen. Dennoch, Essen ist etwas höchst Soziales. Was sind die Gründe?

Britta Renner: Bei Befragungen denken die meisten: Über Essen möchte ich selber entscheiden. Aber wenn man über Länder und Kulturen hinweg schaut, dann sieht man den kollektiven Appetit. Ganz einfaches Beispiel sind die Tageszeiten, zu denen wir essen. Da zeigt sich eine ausgeprägte Synchronisierung in verschiedenen Gesellschaften. In Frankreich essen um 13 Uhr über 50 bis 60 Prozent der Menschen. Diese Mahlzeiten-Picks finden wir in vielen Gesellschaften.

Barbara Fruth: Tageszeiten sind bei Affen auch etwas Vorhersehbares. Wenn Bonobos aufstehen, wird erst einmal der nächst gelegene Futterbaum aufgesucht. Es gibt eine tageszeitliche Verteilung, am Morgen gibt es in der Regel Früchte von Bäumen, am Nachmittag laufen Bonobos am Boden und vertilgen krautähnliche Pflanzen. Irgendwann am Abend bauen sie dann ihre Schlafnester, um die Nacht in Bäumen zu verbringen. Bei einem Zwölfstundentag wird um die acht Stunden gegessen. Besonders intensiv wird gegessen, wenn monopolisierbare Nahrung geteilt wird.

Wie wird gemeinsames Essen bei Menschen und Bonobos erforscht? Gibt es bei Bonobos eigentlich ein Festessen? Was wird aufgetischt, wenn bei Menschen bzw. Bonobos gemeinsam gegessen wird?

Antworten auf diese und weitere Fragen im vollständigen Interview

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Quelle: Uni Konstanz