Tiere nachhaltig, klimafreundlich und tierwohlgerecht ernähren – das machen wir!

Zur aktuellen Diskussion um die Transformation der Tierhaltung in Deutschland zum Schutz des Klimas erklärt die Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft für Wirkstoffe in der Tierernährung (AWT), Sophie von Alvensleben:

Wir stecken in einem Dilemma – einerseits soll die deutsche Landwirtschaft klimafreundlicher und nachhaltiger werden sowie mehr Tierwohl garantieren. Gleichzeitig muss sie krisensicher und resilient sein sowie die Versorgungssicherheit der Bevölkerung in Deutschland gewährleisten, außerdem soll sie noch einen Beitrag zur Welternährung leisten. Das Thema Versorgungssicherheit hat nun mit dem Beginn des Angriffskrieges auf die Ukraine wieder eine neue Bedeutung bekommen.

Die Reduzierung der Nutztierzahlen kann somit nicht alleine die Antwort zur Erreichung unserer Klimaschutzziele sein. Vielmehr brauchen wir intelligente Innovationen, die helfen, Landwirtschaft und Tierhaltung nachhaltiger, klimaschonender und tierwohlgerechter zu machen.

Zwischen krisensicher und klimafreundlich – Wie kann man diesen Widerspruch auflösen?

Für eine krisensichere Ernährung unserer Welt ist Tierhaltung unverzichtbar, denn sie macht eine vernünftige Kreislaufwirtschaft unserer Landwirtschaft erst möglich. Nutztiere verwerten Nebenerzeugnisse unserer pflanzlichen Ernährung und produzieren dabei den Dünger, der wiederum für den Pflanzenanbau benötigt wird. Ein Kreislauf, der ohne Tiere ökologisch nicht stabil sein kann.

Wir wissen und können wissenschaftlich belegen: Nachhaltige und klimafreundliche Tierhaltung in diesem Ökosystem ist bereits jetzt möglich – beispielsweise durch Optimierung der Futtermittel mit Enzymen oder Aminosäuren. Eine so optimierte Fütterung ermöglicht es, die Zusammensetzung der Gülle zu beeinflussen. Die daraus resultierende Reduzierung der Emissionen von Stickstoff und Phosphor aus der Tierhaltung und damit deren Beitrag zum aktiven Klimaschutz sind eindeutig nachweisbar. Ein solches Konzept basiert auch auf der Kombination regional erzeugter Futterrohstoffe und Zusatzstoffen. Dadurch wird die Abhängigkeit von importierter Soja reduziert, die mit einem höheren CO2-Fußabdruck verbunden ist.

Eine optimierte klimafreundliche Tierfütterung kann allein in Europa eine Reduzierung der Erderwärmung zwischen 9 Prozent und 14 Prozent sowie eine Eutrophierung, also eine Reduktion der Anreicherung des Bodens mit Nährstoffen, von 9 Prozent bis 12 Prozent ermöglichen. Zusätzlich kann Ackerfläche von bis zu 13 Prozent eingespart werden.

Wir können Innovation und stellen diese bereit, denn wir sind Teil der Lösung für eine erfolgreiche Transformation.

Methan-Reduktion bei Kühen um 30 Prozent durch Zusätze im Futtermittel

Die Reduzierung von Methanemissionen ist ein weiteres wichtiges Klimaziel. Auch hier hat die Branche einen innovativen Beitrag zu bieten. Durch die Zugabe von Methan-Hemmern in Futtermitteln kann man die Methan-Emissionen von Milchkühen um rund 30 Prozent senken. Nachweisen kann man das mit neuartigen Laser-Messungen in der Tierhaltung.

Damit leistet die optimierte Fütterung einen bedeutenden Beitrag zur Einhaltung der Klimaschutzziele, zur Reduzierung des globalen ökologischen Fußabdrucks, zur „Farm to Fork Strategie“ und zum Green Deal der EU.

Die AWT ist am 22. Januar 2023 ab 12 Uhr in Halle 3.2. (Erlebnisbauernhof) auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin vertreten und nimmt dort um 12.45 Uhr an der Podiumsdiskussion „Kühe können klimafreundlich“ des Forums Moderne Landwirtschaft teil.

Wenn Sie das Thema interessiert, nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf, unter: einladung@feedadditive.org

AWT – Arbeitsgemeinschaft für Wirkstoffe in der Tierernährung e.V.

Tiere füttern, heißt Menschen ernähren. Als Verband sind wir die Stimme für Unternehmen, die in Deutschland Futtermittelzusatzstoffe und Vormischungen, die diese enthalten, herstellen, verarbeiten und in den Verkehr bringen.

Quelle: AWT