Süßholz: Fein-herbes Aroma für Süßes und Pikantes
Süßholz kennen viele als Grundzutat in Lakritz oder aus dem Kräuter- und Gewürztee. Die edle Wurzel kann aber auch zum Kochen genutzt werden. Sie verleiht süßen und pikanten Speisen feinherbe bis erdige Noten, die entfernt an Fenchel erinnern.
Die besondere Zutat passt zu Soßen und Suppen, Salatdressings, Risotto oder selbstgemachter Pasta. Verschiedenes Gemüse, aber auch Fleisch, Fisch und Meeresfrüchte werden mit Süßholz zu einem außergewöhnlichen Geschmackserlebnis. In der süßen Küche verleiht die Wurzel Gebäck, Obstsalat, Desserts und Eiskrem das gewisse Etwas. Verwenden Sie aber nur kleine Mengen, da das Aroma sehr intensiv ist. Ideal ist, wenn die Lakritznote nicht direkt herausgeschmeckt wird. Am besten tastet man sich langsam an die passende Dosierung heran.
Als Pulver lässt sich die getrocknete Süßholzwurzel besonders leicht dosieren. Meist reichen für ein Gericht schon ein bis zwei Teelöffel oder auch nur eine Messerspitze. Wer die ganze Wurzel verwendet, kann sie mit der Küchenreibe raspeln oder mitkochen und vor dem Servieren wieder entfernen. Raffiniert ist es, die Wurzel zum Grillen zu verwenden. Einfach halbieren und an den Enden anspitzen – fertig ist der aromatische „Grillspieß“ für Gemüse & Co.
Der Süßholzstrauch (Glycyrrhiza glabra) hat seine Heimat im Mittelmeergebiet und in Westasien. Genutzt wird die holzige Wurzel, deren Saft von Natur aus Glycyrrhizin enthält. Dieser sekundäre Pflanzenstoff schmeckt 50-mal süßer als Haushaltszucker und wird daher als Süßungsmittel eingesetzt und ist eingekocht eine Grundzutat für Lakritz. Süßholz ist schon seit langem als Heilpflanze bekannt und wird bei Erkältungskrankheiten und Magenbeschwerden eingesetzt. Wohltuend und lecker ist ein Süßholzwurzeltee: Eine geringe Menge der getrockneten Wurzel kleinschneiden, in eine Tasse geben, mit kochendem Wasser übergießen und fünfzehn Minuten ziehen lassen.
Süßholz ist in Reformhäusern, Bioläden, in Apotheken und im Internet als ganze getrocknete Wurzel oder in Pulverform erhältlich. Trocken und luftdicht gelagert ist das Gewürz viele Monate haltbar.
Glycyrrhizin beeinflusst den Mineralstoff- und Wasserhaushalt. Daher sollten vor allem Menschen mit Bluthochdruck, Schwangere und Kinder beim Verzehr von Lebensmitteln mit Süßholz vorsichtig sein und nicht regelmäßig zu große Mengen davon essen. Auch Angaben auf den Produktpackungen geben Hinweise dazu.
Weitere Informationen:
- Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR): Lakritze
https://www.bfr.bund.de/de/a-z_index/lakritze-5079.html
Quelle: Heike Kreutz, www.bzfe.de