Bunte Eier: Haltungsform, Herkunft und Farben selbst bestimmen

Wie es zu Ostern bunte Eier von glücklichen Hühnern und ohne Farbstoffe von Insekten gibt.

Foto: Nicky Pe/Pixabay

Was bei frischen Eiern selbstverständlich ist, gilt nicht für bunte Ostereier: Bei hartgekochten, gefärbten Eiern können Hersteller Angaben zur Haltungsform der Hennen und zur Herkunft der Eier verschweigen. Bei unverpackter Ware darf zudem die Angabe der einzelnen Farbstoffe fehlen. „Wer sicher sein möchte, dass die Eier aus Freiland- oder Bio-Haltung stammen und mit Naturfarben gefärbt sind, muss entweder selbst färben oder bunte Bio-Eier kaufen“, sagt Wiebke Franz von der Verbraucherzentrale Hessen.

Bei frischen unverarbeiteten Eiern gibt der Stempelcode auf dem Ei Hinweise zu Herkunft und Haltung. Mit dem Länderkürzel lässt sich erkennen, wo die Eier herkommen. Die erste Ziffer weist auf die Haltungsform hin. 0 steht dabei für Eier aus ökologischer Erzeugung, 1 für Eier aus Freilandhaltung, 2 für Bodenhaltung und 3 für Kleingruppen-Käfighaltung.

Verarbeitete Eier: Haltungsform und Herkunft dürfen fehlen

Bunt gefärbte Eier zählen zu den verarbeiteten Eiern. Bei ihnen wie bei Eiern in Kuchen, Nudeln oder Mayonnaise muss auf der Verpackung weder Herkunft noch Haltungsform stehen. Verbraucher müssen hier mit Eiern aus Käfighaltung und dem Ausland rechnen.

Bei bunten, verpackten Eiern hilft eventuell das KAT-Siegel weiter. Das vergibt der Verein für kontrollierte alternative Tierhaltungsformen e. V. (KAT) ausschließlich für Eier aus Boden-, Freiland- oder Biohaltung.

Verpackte Bio-Eier sind über das Bio-Siegel auf dem Karton auch gefärbt immer zu erkennen.

Bunte Eier: Farbstoffe nur bei verpackter Ware zu erkennen

Die meisten Eierfarben sind unbedenklich. Dazu zählt auch der rote Farbstoff „Echtes Karmin“ (E 120), der aus getrockneten weiblichen Cochenille-Schildläusen hergestellt wird. Es gibt aber auch umstrittene Substanzen wie Chinolingelb (E104) oder die Azofarbstoffe Tartrazin (E102), Gelborange S (E110), Azorubin (E122) und Cochenillerot A (E124 A). Azofarbstoffe stehen im Verdacht, die Aktivität und Aufmerksamkeit bei Kindern zu beeinträchtigen.

Lebensmittelfarbstoffe müssen in den Zutatenlisten von verpackten gefärbten Eiern und handelsüblichen Eierfarben stehen. Bei losen Eiern reicht hingegen der Hinweis „mit Farbstoff“ auf einem Schild neben der Ware aus. Der Name des Farbstoffs oder alternativ die E-Nummer dürfen hier fehlen.

Natürliche Alternativen fürs Osternest

Für Bio-Eier sind nur natürliche Farbstoffe und färbende Naturmaterialen erlaubt. Alternativ ist in puncto Farben, Haltung und Herkunft auf der sicheren Seite, wer frische regionale Eier aus der gewünschten Haltungsform selbst färbt. Dafür eignen sich Eierfarben natürlichen Ursprungs und farbintensive Lebensmittel wie Spinat, Rote Bete oder Zwiebelschalen.

Nagellack, Filzstifte oder Farben aus herkömmlichen Malkästen eignen sich hingegen nicht zum Färben von hartgekochten Eiern.

Weitere Informationen: Eier: Kennzeichnung, Herkunft, Färbung

Quelle: Verbraucherzentrale Hessen