Potenziale und Herausforderungen einer zellkulturbasierten Fleischproduktion

Eine zelluläre Landwirtschaft, insbesondere eine zellkulturbasierte Fleischproduktion, wird zunehmend im Kontext einer ökologisch orientierten Transformation des Ernährungssystems thematisiert.

Die Herstellung zellkulturbasierter Fleischprodukte basiert auf Tissue-Engineering-Verfahren. In einem Nährmedium werden Muskelzellen gezüchtet und zum Wachstum angeregt. Auf einem Trägergerüst kann eine gewebetypische Umgebung aus Muskelfasern wachsen. Noch muss dazu sowohl bei Gewinnung der Muskelstammzellen als auch bei der Nutzung von Trägergerüsten und der Zusammensetzung des Nährmediums auf tierische Bestandteile zurückgegriffen werden.

Obwohl Investitionen in die Entwicklungen und die Verbesserung der Herstellungsverfahren steigen und die negativen Umweltwirkungen herkömmlicher tierischer Produkte durch den Umstieg auf zellkulturbasierte Produkte zukünftig gesenkt werden können, bestehen noch viele Unsicherheiten hinsichtlich der künftigen Verbreitung zellkulturbasierter Fleischprodukte. Faktoren, wie der Verzicht auf fetales Kälberserum und der Einsatz erneuerbarer Energien in der Produktion sowie die Skalierung zur industriellen Fertigung, bestimmen die tatsächlichen Umweltwirkungen.

In Deutschland gibt es bislang nur vereinzelte Forschungsvorhaben und Start-ups, die einen Markteintritt anstreben. Ein Ausbau der Forschungsförderung sowie eine Gestaltung von Zulassungsanforderungen und Kennzeichnungspflichten können eine Rolle bei der Stärkung der nationalen Position im internationalen Vergleich spielen.

Jetzke, Tobias; Dassel, Katharina

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Quelle: KIT