Lebensmittelsicherheit in Bayern weiterhin auf hohem Niveau

LGL-Jahresbericht 2021/2022.

Die Lebensmittelsicherheit in Bayern war auch während der SARS-CoV-2-Pandemie in den Jahren 2021 und 2022 auf hohem Niveau. Dies geht aus dem Jahresbericht hervor, den das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) vor dem Ausschuss für Umwelt und Verbraucherschutz im Landtag vorgestellt hat. So untersuchte das LGL 2022 rund 62.500 Proben von Lebensmitteln, Kosmetika und Bedarfsgegenständen, 2021 waren es rund 60.000 Proben. In beiden Jahren ging lediglich von 0,2 % der untersuchten Proben ein gesundheitliches Risiko aus. Neben diesen Laboruntersuchungen haben dazu auch die gemeinsamen Betriebskontrollprogramme mit den Behörden vor Ort beigetragen. Zudem führte das LGL in den Jahren 2021 und 2022 insgesamt fast 700.000 verschiedene veterinärmedizinische Untersuchungen durch und erarbeitete weitere präventive Maßnahmen gegen die Afrikanische Schweinepest (ASP).

Rückstandssituation bei Zitrusfrüchten und hohes Hygieneniveau in Unverpacktläden

Das hohe Niveau der Lebensmittelsicherheit spiegelte sich z. B. auch in den Untersuchungsergebnissen von Zitrusfrüchten wider: Trotz der aktuell auftretenden Pflanzenkrankheit „Citrus Greening“ wurden in nur einer von 31 beprobten Zitrusfrüchten aus biologischem Anbau geringe Rückstände von Pflanzenschutzmitteln festgestellt, ein Höchstgehalt wurde somit nicht überschritten. Bei konventionell hergestellten frischen Zitrusfrüchten waren zwar in der Regel Spuren von Rückständen nachweisbar, hier wurden die zulässigen Höchstgehalte jedoch nur bei 7 von 147 Proben überschritten. Selbst in diesen Fällen bestand keine Gesundheitsgefahr.

Im Jahr 2021 waren zudem sogenannte Unverpacktläden im Fokus des LGL. Bei dieser vergleichsweise neuen Form des Lebensmittelhandels standen die Vor-Ort-Vollzugsbehörden in der Praxis häufig vor der Frage, ob Lebensmittel unter ausreichend hygienischen Bedingungen an den Verbraucher abgegeben und ob die Kennzeichnungspflichten eingehalten werden. Das LGL begleitete die zuständigen Vor-Ort-Behörden bei der Überprüfung von 14 Unverpacktläden, um die Besonderheiten der Branche sowie relevante Kontrollpunkte zu identifizieren. Kontrolliert wurden z. B. Betriebsabläufe wie der Umgang mit unverpackten Lebensmitteln bei Warenannahme, Lagerung und Entnahme von Waren sowie die Kennzeichnung. Insgesamt zeigten sich die Betriebe nahezu durchgehend in einem ordentlichen Zustand, vor allem die hygienischen Bedingungen waren gut. Schwächen zeigten sich hingegen teilweise bei den Eigenkontrollsystemen sowie bei der Allergenkennzeichnung. Anhand der vom LGL zusammengefassten und bereitgestellten Ergebnisse haben die Überwachungsbehörden künftig mehr Handlungssicherheit für Kontrollen von Unverpacktläden oder Handelsunternehmen mit entsprechenden Sortimentbereichen.

Wildvogelmonitoring und Sonderforschungsprojekt Afrikanische Schweinepest 

Ein Schwerpunkt der tiermedizinischen Untersuchungen war das Wildvogelmonitoring sowie das Monitoring von Hausgeflügel auf die hochpathogene Aviäre Influenza (HPAI). In den Jahren 2021 und 2022 wies das LGL die Tierseuche bei Wildvögeln in 88 Fällen, bei gehaltenen Vögeln in 23 Fällen nach. Die Monitoring-Untersuchungen sind wesentlich, um das Auftreten von HPAI rechtzeitig zu erkennen und risikoorientiert bei gehaltenen Vögeln geeignete Maßnahmen zum Schutz der Tierbestände ergreifen zu können.

Darüber hinaus führte das LGL ein vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz (StMUV) initiiertes Sonderforschungsprojekt zur Afrikanischen Schweinepest (ASP) durch. Ziel war es, praktikable Maßnahmen und Handlungsempfehlungen zur Erhöhung der Biosicherheit in offenen Schweinehaltungen zu erarbeiten und somit diese Schweinehaltungsformen auch im Falle eines ASP-Ausbruchs in Bayern zu ermöglichen. Im Ergebnis erweisen sich unter anderem die Absicherung der Auslaufbereiche, die Einzäunung sowie die Fütterungspraxis als wichtige Eckpfeiler.

Informationen zu zahlreichen weiteren Tätigkeitsschwerpunkten des LGL in den Jahren 2021 und 2022 sind im LGL-Jahresbericht abrufbar unter www.lgl.bayern.de/publikationen/jb22_index.htm.

Quelle: LGL