Sojahaltige Lebensmittel und Nahrungsergänzungsmittel: gesundheitliche Aspekte 

Immer mehr Menschen ernähren sich überwiegend pflanzenbasiert.

Bei ihrer Ernährung setzen sie zum Teil auf Fleisch- oder Milch-Ersatzprodukte auf Sojabasis, die vor allem aufgrund ihres hohen Eiweiß- und Fettgehalts beliebt sind. Daneben werden in Deutschland zum Beispiel auch Nahrungsergänzungsmittel mit isolierten oder angereicherten Sojabestandteilen angeboten.

Hochdosierte und isolierte Isoflavone aus Soja werden als Nahrungsergänzungsmittel vertrieben. Für bestimmte Bevölkerungsgruppen sah das BfR bereits in seiner Stellungnahme aus  dem Jahr 2015 mögliche gesundheitliche Risiken (https://mobil.bfr.bund.de/cm/343/nahrungs ergaenzungsmittel-mit-isolierten-isoflavonen-bei-einnahme-in-und-nach-den-wechseljahren orientierungswerte-fuer-dosierung-und-anwendungsdauer-einhalten.pdf). Das gilt vor allem für  Menschen mit akuten oder in der Vergangenheit diagnostizierten östrogen-abhängigen Erkrankungen der Brustdrüse oder der Gebärmutter. Notwendige Langzeitstudien, die die Sicherheit von isoflavonhaltigen Präparaten belegen, liegen bisher nicht vor. Ob die deutlich geringeren Konzentrationen von Isoflavonen und anderen hormonähnlichen Stoffen in  sojabasierten Lebensmitteln die Gesundheit beeinträchtigen, ist bisher nicht ausreichend geklärt.

Allergische Reaktionen auf Sojaeiweiß gehören zu den häufigsten Nahrungsmittelallergien.  Schätzungen zufolge sind hiervon in Deutschland rund 0,3-0,4 % der Bevölkerung betroffen.  Lebensmittel, die Soja enthalten, müssen deshalb auch entsprechend gekennzeichnet wer den. Durch sogenannte Kreuzallergien können sojahaltige Lebensmittel außerdem auch bei  Personen mit Birkenpollenallergie schwere allergische Reaktionen auslösen. Bei Sojaprodukten zeigt sich, verglichen mit anderen Lebensmitteln auf pflanzlicher Basis, ein höherer Gehalt  an Schwermetallen und anderen unerwünschten Elementen wie beispielsweise Cadmium und  Aluminium. Die durch sojabasierte Lebensmittel aufgenommenen Mengen sind jedoch insgesamt gering, so dass auch bei Menschen, die sich vegetarisch ernähren, selbst bei lebenslanger Aufnahme gesundheitliche Beeinträchtigungen nicht zu erwarten sind.

Insgesamt existieren jedoch verschiedene Datenlücken, vor allem zu tatsächlichen Verzehrs mengen von Sojaprodukten. Dies gilt insbesondere für Bevölkerungsgruppen, die sich verstärkt pflanzenbasiert ernähren. Eine umfassende Bewertung ist deshalb zurzeit nicht möglich.

1 Gegenstand der Bewertung

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) gibt im Rahmen dieser Mitteilung einen kurzen  Überblick über die aktuelle Datenlage zu gesundheitlichen Aspekten im Zusammenhang mit  dem Verzehr sojahaltiger Lebensmittel im Rahmen einer verstärkt pflanzenbetonten Ernährungsweise. Zudem werden bestehende wissenschaftliche Datenlücken aufgezeigt, die einer  umfassenden Bewertung sojahaltiger Lebensmittel derzeit entgegenstehen.

Vollständiger Beitrag

Quelle: BfR