Zerlegt, neu zusammengesetzt, mit Zusatzstoffen angereichert: Was Sie über hochverarbeitete Lebensmittel wissen sollten.
Die Macher der Lebensmittelindustrie haben längst die Nahrung neu erfunden. Manche Esskompositionen haben mit den Rohkostzutaten nur noch wenig gemein. Und sie enthalten Substanzen, die in der natürlichen Ernährung niemals vorkommen. Das Gesundheitsmagazin „Apotheken Umschau“ erklärt, warum hochverarbeitete Lebensmittel der Gesundheit schaden können.
Die Industrie verwendet billige Zutaten
Hochverarbeitete Lebensmittel sind mittlerweile nicht mehr die Ausnahme in unseren Speiseplänen. Dazu zählen etwa die Tiefkühlpizza und Süßigkeiten, aber auch vordergründig Unverdächtiges wie viele industriell hergestellte Brote. Die Industrie kann durch billige Zutaten wie etwa Glukose-Fruktose-Sirup, der aus Mais oder Weizen gewonnen wird, Kosten sparen.
Für Verbraucherinnen und Verbraucher ist das bequem: Die Produkte sind verzehrfertig oder müssen nur zusammengerührt, kurz gekocht oder in den Backofen geschoben werden. Sie sind oft billiger als frisch Zubereitetes, sie sparen Zeit und Mühe – und sie sind für die meisten Gaumen schmackhaft: Dem Joghurt wird durch reichliche Zucker die Säure genommen. Die „Fressformel“, eine bestimmte Mischung aus Fett und Kohlenhydraten, sorgt dafür, dass die Chipstüte schnell leer wird.
Frühstückscerealien oft mit hohem Zuckergehalt
Es gibt zahlreiche Studien, die einen Zusammenhang zwischen der Ernährung mit Hochverarbeitetem und Krankheiten wie Krebs oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen sehen. Zumindest sind hochverarbeitete Lebensmittel hochverdächtig, gesundheitliche Nachteile mit sich zu bringen, so die durchweg übereinstimmenden Ergebnisse vieler Studien. Der offensichtlichste Grund ist die veränderte Zusammensetzung: viel Salz, das den Blutdruck steigen lassen kann – mit all den Folgen von Bluthochdruck. Viel Zucker und gesättigte Fettsäuren, dafür wenig satt machende Ballaststoffe und Proteine.
Das hat Folgen: „Der Blutzucker steigt besonders rasch an, in der Folge schüttet die Bauchspeicheldrüse viel Insulin aus, sodass der Blutzuckerspiegel wieder rasch sinkt“, erklärt Dr. Stefan Kabisch, Stoffwechselforscher an der Charité Universitätsmedizin in Berlin. Das erzeugt ein neues Hungersignal – man isst die nächste Portion. Schon morgens fängt das an: Die meisten Frühstückscerealien bestehen aus zu viel Zucker, hat die Stiftung Warentest jüngst gemessen – nämlich aus bis zu 37 Prozent.
Quelle: Wort & Bild Verlagsgruppe